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Rezension zu
Marlenes Geheimnis

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Guter historischer Roman

Von: eulenmatz iest
09.11.2017

INHALT: Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage … MEINUNG: Auf Grund der sehr vielen positiven Meinungen im Vorfeld habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Bisher habe ich von Brigitte Riebe noch nichts gelesen, aber es war für mich so kleiner persönlicher Anstoß endlich mehr historische Romane zu lesen. Marlenes Geheimnis ist ein ideales Buch, um einen ersten Einstieg in das Genre zu finden. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Christiane, genannt Nane, und in der Vergangenheit die junge Eva, Nanes Großmutter. Zunächst war etwas irritiert wegen des Titels und den Zusammenhang der beiden Frauen mit Marlene, aber im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, das Evas Geschichte zum Teil auch Marlenes Geschichte ist. Eva und Evas Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Man erfährt viel über Sudetendeutschland und die Auswirkungen nach dem zweiten Weltkrieg. Auch wenn es meine Familie auch betroffen hat, hatte ich immer ein zwiegespaltenes Verhältnis zu den ganzen Organisationen und Zusammentreffen „der Vertriebenen“. Das Buch hat mich allerdings etwas milder gestimmt, denn im Grunde konnte die Deutschen, die dort wohnte und deren Heimat diese Gegend war, ja nichts für politischen Ereignisse. Ich möchte hier mit keinem tauschen. Eva, die einst ein junges, recht naives Mädchen war, muss in den Wirren des Zweiten Weltkrieges schnell erwachsen werden, denn am Ende zählt nur das reine Überleben. Mit Nane hingegen bin ich nicht sonderlich warm geworden. Nane kommt zu Beerdigung von Eva und bringt ein Sack voll eigenes Probleme mit, die natürlich immer wieder Thema sind. Alles in allem war das für mich allerdings recht uninteressant, genauso wie die sich anbahnende Liebesgeschichte. Evas Geschichte nimmt hier einfach sehr viel Raum ein. Nane ist nur der Schlüssel, um an besagtes Geheimnis zu kommen. Dem Buch fehlte es in meinen Augen ein wenig an Sogwirkung/ Spannung. Man hat bis zum Schluss nicht den Eindruck irgendeinem Geheimnis auf der Spur zu sein. Es liest sich mehr wie ein Zeitzeugenbericht, was keinesfalls schlecht ist, aber mich hat es etwas enttäuscht. Am Schluss kommen ein paar Sachen ans Licht, die man sich dann schon gedacht hat. Generell fand ich den Schluss sehr überstürzt. In wenigen Seiten löst die Autorin alles auf. Die Art der Auflösung hat mir auch nicht wirklich gefallen. Treibende Kraft ist dabei Nane. Um Lichts ins Dunkel zu bringen liest sie ein privates Tagebuch vor, was ich nicht wirklich in Ordnung fand. FAZIT: Ein wirklich interessantes Buch über die Zeit in Sudetendeutschland vor und nach dem zweiten Weltkrieg. Was die Spannung und Sogwirkung anging, konnte mich das Buch dennoch nicht restlos überzeugen. Die Aufklärung des Geheimnisses kam mir an Ende zu überstürzt und zu kurz. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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