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Rezension zu
Der Fall Kallmann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unfall? Mord?

Von: Marie
16.11.2017

Nesser schreibt Krimis. Schreibt Nesser wirklich Krimis? Oder nutzt er ganz einfach das gut verkäufliche Genre und sein Renommee darin, um etwas ganz Anderes zu transportieren? Das Personal des Buches ist nicht sicher, ob überhaupt ein Verbrechen geschehen ist, ob nicht die unfähigen Ermittler Recht hatten mit Kallmanns Todesursache „Unfall“. Der Leser geht selbstverständlich davon aus, dass ein Mord geschehen ist. Damit hat er zwar Recht, aber alles ist ganz anders als gedacht. Auch darin ist Nesser groß: Hunderte von Seiten lang und breit eine Geschichte zu erzählen, sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten und dann eine Auflösung anzubieten, auf die man nicht kommen kann. Es scheint, als interessiere den Autor die Entwicklung seiner Figuren, die er nahe an der Realität und behutsam schildert, mehr als Verbrechen, Ermittlung und Mörder. Eine zusätzliche politische Dimension kommt dazu, und der Leser erfährt, dass selbst im dünn besiedelten nordschwedischen Raum das Vorpreschen politisch rechter Gesinnung Sorge bereitet. Wer Krimispannung erwartet, für den ist die Enttäuschung vorprogrammiert; wer einen ruhigen Schul- und Entwicklungsroman mit Rätseln aus der Vergangenheit, angesiedelt einer kleinstädtischen Region in Nordschweden mag: Zugreifen und lesen.

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