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Rezension zu
Das saphirblaue Zimmer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Kunst und eine Liebe, die durch die Zeit geht.

Von: The Book & the Owl
17.11.2017

Ganz schön viele Autorinnen für ein Buch! Nicht nur Cover und Klappentext haben mich interessiert, das kann ich euch sagen. Ich wollte erfahren, auf welche Art und Weise drei Menschen, die nicht einmal im selben Staat (USA) wohnen, es geschafft hatten, ein Buch zu schreiben. Haben sie die Erzählanteile aufgeteilt? Haben sie die Arbeit anderweitig gesplittet? Ja, das waren die Fragen, die ich mir gestellt habe. Aber beginnen wir erst einmal ganz vorn. In dem Roman wird immer abwechselnd von den Schicksalen dreier Frauen erzählt, die alle miteinander verwandt sind: Die Großmutter, der Mutter und der Tochter. Sie alle verbindet ein großes Herrenhaus, dass den Ruin der Familie der Großmutter bedeutete. Der Besitzer des besagten Hauses, ein Mr. Pratt Sr., hatte den Vater der Großmutter angestellt, um ihm dieses Haus zu bauen. Jedoch wurde der Vater nie bezahlt, was seinen Ruf ruinierte und ihn in den Selbstmord trieb. Seine Tochter, die spätere Großmutter, schleust sich in dem Haus ein, um Beweise aufzutreiben, die Mr. Pratt Sr. als einen beispiellosen Halunken entlarven sollen. Doch sie läuft dessen jüngeren Sohn über den Weg, einem Maler und lässt sich darauf ein, sich von ihm malen zu lassen - im saphirblauen Zimmer. In den Geschichten der beiden anderen Frauen, den Nachkommen der Tochter des Architekten, wird ebenfalls Aufklärung betrieben - nämlich über das Geheimnis der Großmutter. Und natürlich kreuzen sich dabei auch die Wege der Frauen mit den Herren der anderen Seite... Ich habe meine Erwartungen zu Anfang des Romans wirklich hoch gesteckt - und wurde nicht enttäuscht. Es war ein wirklich tolles Buch, mit starken Protagonistinnen, die alle etwas in der von Männern dominierten Welt hatten beweisen müssen, jede auf ihre ganz eigene Art und Weise. Natürlich darf ein Hauch von Romantik und Tragik in keinem Familienepos fehlen und manche Autoren neigen zu einer fast übertriebenen Melodramatik, was hier aber - zum Glück - nicht der Fall war. Was mir persönlich sehr gut gefiel, war der Aspekt der Kunst und wie diese in Szene gesetzt wurde. Mir gefiel es, wie Mr. Pratts Sohn über sein Handwerk sprach, ebenso wie über seine Muse. Gerade der Aspekt der Kunst und des Malens - kurzum: des Einfangens, ließ mich eine mentale Linie hin zu dem Roman "Die Geister schweigen" von Care Santos ziehen. Die Bücher ähneln sich in ihrer Tragik und ihren bittersüßen Momenten, doch leider muss ich an der Stelle sagen, dass mir Santos' Werk in diesem Fall weitaus besser gefallen hat, da sie es doch besser verstand, die Tragik, die Kunst und auch Familiengeheimnisse einzufangen. Das saphirblaue Zimmer ging, meiner Meinung nach, viel zu positiv aus, um fünf Sterne zu verdienen. Deswegen nur vier. Aber diese vier sind gute vier.

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