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Rezension zu
Wir werden glücklich sein

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein hochemotionales Buch

Von: Celina
17.11.2017

Es fällt mir schwer, dieses Buch zu rezensieren. Die Art, wie Aurélie schreibt, macht den 13. November 2015 und die darauffolgende Zeit zu etwas sehr Persönlichem. Ich hatte die Anschläge nicht wirklich mitbekommen. Zu dem Zeitpunkt war ich in Großbritannien und habe dort nur selten fernsehen geschaut. So richtig bei mir angekommen ist es erst, da waren die Menschen schon wieder aus ihrer Schockstarre erwacht. Erst das Zusammenkommen von Anschlägen, insbesondere in Frankreich, aber beispielsweise auch in Berlin, haben bei mir „Eindruck hinterlassen“ (mir fällt kein besseres Wort dazu ein). Ich gehöre mit zu denen, die – salopp ausgedrückt – sagen: „Weitermachen wie bisher – und den Terroristen damit eine lange Nase drehen.“ Aurélie scheint dies ebenso zu sehen. Mein ursprünglicher Anreiz, Wir werden glücklich sein zu lesen, war daher Neugierde. Wie spiegelt sich diese Einstellung in ihrem Leben nach Matthieus Tod wieder? Denn letztendlich ist es viel einfacher zu sagen „Weitermachen!“, wenn man nicht unmittelbar von den Anschlägen betroffen ist. Aurélie beantwortet die Frage nach dem Weitermachen auf sehr persönliche Art. Manchmal habe ich mich fast geschämt dieses Buch zu lesen. Es fühlte sich an, als würde ich ihr Tagebuch durchwühlen. Größtenteils handelt es sich nur um kurze Abschnitte. Darin berichtet sie von kleinen Momenten; den guten ebenso wie den schlechten. Vom Warten auf eine Nachricht von Matthieu, vom Weinen und Lachen, Rückschlägen, schmerzhaften Erinnerungen, von Spielen mit ihrem Sohn. Eben alles, was das Leben so ausmacht. Länger werden die Absätze nur, wenn sie von der gemeinsamen Zeit erzählt: Vom ersten Kennenlernen oder dem Zusammenleben, aber beispielsweise auch von der Geburt ihres Sohnes. Was mich auch sehr berührt hat, waren die Bilder im Buch. Jedem der Kapitel ist eines vorangestellt. Auf den folgenden Seiten wird klar, woher das Bild stammt; welche Rolle es spielt. Verrückterweise haben genau diese Bilder mir zu schaffen gemacht. Ich reagiere normalerweise sehr stark auf Worte. Hier aber sorgte das visualisieren, zumindest von Ausschnitten, dafür, dass mir Aurélies Texte noch viel näher gingen. Ein hochemotionales Buch, das vor allem Hoffnung macht. Darauf, dass wir uns nicht unterkriegen lassen, sondern aus Gräueltaten wie den Terroranschlägen in Paris gestärkt hervorgehen.

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