Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Es

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Stephen Kings Meisterwerk

Von: I AM JANE
17.11.2017

Mir hat “Es” von Stephen King richtig gut gefallen! Wer hätte es gedacht? Ich eigentlich nicht, wenn ich ehrlich bin. Vor Ewigkeiten (in den 90ern, ich war lang nicht volljährig..) habe ich den ersten Teil der Verfilmung gesehen und Pennywise und blubberndes Blut aus Waschbecken ist bis heute traumatisch in meiner Erinnerung geblieben. Im Rahmen der “Stephen King November” – Aktion habe ich mich aber doch dafür entschieden, “Es” zu lesen. Weil es einfach DER Klassiker von Stephen King ist. Wow! Was ein Roman! Er hat mich in vielerlei Hinsicht überrascht und meine Erwartungen (Horror, Horror, Horror) nur teilweise erfüllt. Dennoch eine Warnung: Lest den Roman nicht in der Nacht, wenn ihr allein zu Hause seid. Es könnte sein, dass ihr dann kein Auge mehr zumacht. Der zweitlängste Roman von Stephen King “Es” ist ein Monstrum. Auch der Roman selbst. Mit knapp über 1500 Seiten ist es der zweitlängste Roman von Stephen King (nur “The Stand” ist länger) und hat ein mächtiges Gewicht von fast 2 kg! Mit über 30 Jahren bringt der Roman auch ein gewisses Alter mit sich, aber macht ihn nicht weniger aktuell (gerade nur die neue Verfilmung, die im Herbst 2017 anlief). In verschiedenen Serien gibt es Referenzen zu “Es” und auch Stephen King selbst baut ein geschicktes Netz aus Verknüpfungen seiner Bücher auf. Ihr könnt euch auf Wikipedia und viiiielen anderen Webseiten Hintergründe dazu durchlesen. Ein Masterplan und dessen Umsetzung Direkt im ersten Kapitel lernen wir Pennywise den Clown kennen und sehen, zu was er fähig ist. Direkt mit diesem ersten Kapitel zeigt uns Stephen King, was für eine Geschichte uns erwartet. Ich bin mir zu 99,9% sicher, dass in “Es” nichts zufällig passiert und zu keinem zufälligen Zeitpunkt. Dieser Roman ist komplett strukturiert und unterliegt einem geheimen (?) Masterplan von Stephen King. Die Kapitel und Unterkapitel haben eine gute Aufteilung, sind relativ kurz und so lässt sich der Roman gefühlt flüssiger lesen. Das Tempo wechselt. Zum Schluss zieht es stark an, sodass ich es nur mit Dauerknuspern von Salzstangen überstehen konnte. Nicht so gut gefiel mir die Sprache, die Stephen King den Figuren in den Mund legte. Sie war teilweise echt zu hart. Ob Flüche oder Fäkalsprache – nee, hätte nicht sein müssen. Ob als Schock- oder Stilmittel, ich hätte gern darauf verzichtet und bin mir sicher, dass die Geschichte auch ohne gut funktioniert hätte. An sich liebe ich den Schreibstil von Stephen King. Mich fasziniert immer wieder wie toll er zu lesen ist. Die Seiten lesen sich fast von allein und selbst alltägliche (und sehr detailreiche) Beschreibungen werde nicht langweilig. Wahnsinn! Kleinstadthorror in Derry Auch mochte ich das Settings, das einen Großteil zu dem Roman beitrug. Derry. Der Charme einer düsteren Kleinstadt in den USA. Jeder hat sofort ein Bild davon im Kopf. Es ist auch typisch King. Gut gegen Böse, jung gegen sehr-alt. Die Story ist unvergleichlich und nicht ohne Grund gehört “Es” zu den Klassikern von Stephen King. Es ist ein Epos. Diese sieben Kinder, die sich zum Klub der Verlierer zusammentun sind einzigartig und Träger der Geschichte. Ich mochte die Grundidee und die Umsetzung sehr. Der Wechsel zwischen den 50er Jahren und den 80er Jahren gefiel mir – gerade weil es die Geschichte lebendig machte und die Entwicklung der Personen zeigte. Wobei diese Entwicklung auch viiiiele Erzählszenen mit sich brachte, was mir teilweise schon zu viel wurde. Ein paar weniger Rückblenden wären ok gewesen. Gerade interessierten mich die “Gegner” wie Henry und Patrick nicht im Detail – auch wenn es mich sehr schockierte, wie gut King diese grausamen Gedanken beschrieb. (Es schüttelt mich immer noch bei einer bestimmten Patrick-Szene.) Sympathieträger: Der Klub der Verlierer Die Charaktere in “Es” sind sehr speziell. Es gibt sehr viele, am Anfang verwechselte ich Bill und Ben ständig, später Mike und Richie (fragt nicht warum, mit Namen hab ich es nicht). Doch die Personen werden persönlich und man fiebert mit. Jeder hat seine Marotte und seine Liebenswürdigkeit. Man hat Mitleid, ja. Leider sind es oft keine schönen Geschichten. Stephen King erzählt hier eine dramatische Realität. Der Klub der Verlierer ist eine Bande von so sympathischen Kindern. Ihr Mut und ihre Freundschaft ist so stark und auf eine Art vorbildlich – eigentlich schade, dass man den Roman Kindern nicht zum Lesen geben kann.. Pennywise, der Hauptdarsteller meiner Alpträume Als ich “Es” begann, hatte ich mit 1500 Seiten voller Schauder und Grusel gerechnet. Das gab es nicht. Dieser Roman ist genauso ein Horror-Roman wie er ein Eintwicklungsroman (Coming of Age) ist. Der Horror findet definitiv Platz, aber genauso (und sogar mehr) Platz haben die Alltagsszenen der Kinder (und später Erwachsenen). Ja, die Horrorszenen. Ohje. Definitiv nichts für schwache Nerven! Grusel und Ekel sind versprochen, die verschiedenen Gestalten von “Es” haben es in sich. Die Rollen von Es passen sich der Angst der Person an, die sich ihm gegenüber stellt. Wir haben große Vögel, Obdachlose, Vampire, Nachbarn (Grusel!!)… Stephen King ist kreativ. In jeder Alltagsfigur kann eine Menge Horror stecken. Wenn ihr es nicht glaubt, lest Stephen King! Die Lieblingsfigur von “Es” ist der berühmte Clown Pennywise. Oh mein Gott. Ich weiß schon, warum so viele Menschen Angst vor Clowns haben (ich brauche übrigens auch keinen auf meiner Geburtstagsfeier!). Es ist einfach so extrem gruselig und zum Fürchten! Hier packt einen wirklich stellenweise die Angst. Was mich allerdings wundert ist die Tatsache, dass “Es” fast nur in Derry aktiv ist. Ist es nicht seltsam? Wäre “das ultimativ Böse” nicht auf der ganzen Welt aktiv? Oder ist es das etwa doch? 🎈 Fazit: Mir hat “Es” richtig gut gefallen! Der Schreibstil von Stephen King ist einfach einzigartig und unglaublich fesselnd. Ich mochte die Wechsel zwischen den Zeiten und den Aufbau der gesamten Geschichte. Die Charaktere (der Club der Verlierer) waren ein Highlight für mich und machten einen großen Teil meiner Sympathie zu diesem Buch aus. Die Horrorszenen ließen mir das Blut gefrieren und Pennywise bleibt definitiv an Platz 1 der Hauptdarsteller meiner Alpträume. Dennoch war der Gruselfaktor für mich zu sporadisch. Zu oft gab es Rückblenden und King hat zu ausführlich beschrieben. Gern 500 Seiten weniger und dafür mehr Horror auf dem Punkt.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.