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Rezension zu
The Hate U Give

The Hate U Give

Von: Little Book Obsession
18.11.2017

Mal wieder ein sehr sehr sehr sehr (es könnten noch einige "sehr's" folgen, aber ich belasse es jetzt mal dabei) gehyptes Buch. Teilweise wird es ja sogar als DAS Jugendbuch schlechthin bezeichnet, deswegen waren meine Ansprüche sehr hoch, obwohl ich in diesem Genre nicht so viel lese. Der Schreibstil war ganz gut, Angie Thomas kann Szenarien schön beschreiben und hat einen ausgeprägten Wortschatz. Leider muss ich sagen, dass die Übersetzung ins Deutsche miserabel ist. Teilweise werden mitten im Satz englische Wörter aus der Originalfassung benutzt, die einfach mega fehl am Platz wirken. Mir ist schon klar, dass man nicht alles 1:1 übersetzen kann und dass es vielleicht auch das ein oder andere englische Wort im Deutschen nicht gibt, aber das war wirklich misslungen. Von der Übersetzerin (oder dem Übersetzer, ich weiß es ehrlich gesagt grade nicht xD) wurde hier krampfhaft versucht, den amerikanischen beziehungsweise Brooklyn'schen Sprachstil beizubehalten und ist kläglich gescheitert. Das hat mich beim lesen irgendwann auch richtig gestört, sodass ich das Buch öfter zur Seite legen musste, als normal. Starr an sich fand ich als Charakter recht blass. Ich verstehe ihre Geschichte und was sie alles erlebt hat oder auch mit was sie immer noch lebt, aber da war einfach nur heiße Luft drin. Sie ist jemand, der sich verstellt, um von anderen akzeptiert zu werden und sich krampfhaft unterordnet, um irgendwo hineinzupassen. Was für mich allerdings das größte Paradoxon an diesem Buch ist, ist das Thema. Das Buch handelt von Polizeigewalt und auch von Rassismus. Heikle Themen, mit denen sich Angie Thomas allerdings auseinander gesetzt hat oder besser gesagt, von denen sie durchaus Ahnung hat. Komisch nur, dass Starr selber sehr rassistische Züge hat. Das mag vielleicht erstmal seltsam klingen, ist aber so. Sie selbst bezeichnet sich als "das schwarze Mädchen", sie denkt sie ist wegen ihrer Hautfarbe anders, als ihre "weißen" Freunde. Sie stößt ihren Freund von sich, weil er weiß ist und die beiden deshalb zu unterschiedlich sind. Ich weiß, dass eine Geschichte immer zwei Seiten hat. Und ich weiß dass jede Partei unterschiedliche Ansichten einer Geschichte vertritt. Aber für ein Buch, dass Augen öffnen soll und aufzeigen soll, wie falsch unsere Gesellschaft sich verhält, ist die Protagonistin kein Paradebeispiel. Um nur kurz eines klar zu stellen, ich vertrete natürlich nicht die Seite des Polizisten oder befürworte Polizeigewalt! Die Geschichte regt durchaus zum Nachdenken an und deckt das ein oder andere auf, worüber man als Außenstehender vielleicht gar nicht erst nachdenkt. Für DAS Jugendbuch hat mir aber noch einiges gefehlt.

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