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Rezension zu
Shantaram und Im Schatten des Berges

Ein Abenteuerroman mit Philosophie & Liebe in Indien

Von: yvonnen
25.11.2017

Gregory David Roberts wurde 1978 wegen bewaffneten Raubüberfalls zu einer 23-jährigen Haftstrafe verurteilt. Grund für die Überfälle war seine Heroinsucht und der daraus resultierende Beschaffungsdruck. Nachdem er im australischen Gefängnis zwei Jahre seiner Strafe abgesessen hatte, gelang ihm die Flucht. Nach einem Zwischenaufenthalt in Neuseeland ließ er sich in Mumbai, Indien nieder. 1990 wurde er in Frankfurt gefasst und an seine Heimat ausgeliefert. Dort verbrachte er dann sechs Jahre im Gefängnis, davon zwei in Isolationshaft. In dieser Zeit begann er auch an seinem Debütroman „Shantaram“ zu arbeiten, der maßgeblich auf seinen Erfahrungen in Mumbai basiert. Und so folgen wir in dem Roman „Shantaram“ dem Australier Lindsay, wie er in den 1970er Jahren mit falschen Papieren in Bombay strandet, nachdem ihm auf spektakuläre Weise die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis gelungen ist. Zu seinem Glück begegnet er schon bald dem jungen Inder Prabaker, der in den Slums lebt und ihn unter seine Fittiche nimmt. Von Prabaker lernt Lindsay nicht nur die Landessprache, sondern auch, mit sich ins Reine zu kommen und Verantwortung zu übernehmen. Als „Shantaram“, als „Mann des Friedens“, wird er zum Anwalt der Armen, arbeitet als Arzt im Slum, kämpft mutig und aufopferungsvoll für eine menschenwürdigere Welt und nicht zuletzt um die Liebe seines Lebens. In „Im Schatten des Berges“ geht die Geschichte von Lin weiter. Zwei Jahre sind vergangen und er hat einen wichtigen Menschen verloren. Seitdem bekämpfen sich die verschiedenen Mafia-Gangs immer unerbittlicher – die Gewalt eskaliert. Schließlich begegnet Lin einem heiligen Mann, der alles infrage stellt, was Lin über die Liebe und das Leben zu wissen glaubte. Mit einer Gesamtlaufzeit von knapp 79 Stunden handelt es sich hierbei um eine Box mit der ungekürzten Lesung der beiden Bücher, die einen über diesen ungewöhnlich langen Zeitraum hinweg begleitet und stellenweise zu verzaubern weiß. Jürgen Holdorf leistet als Sprecher wirklich hervorragende Arbeit. Er versteht es, den Figuren beim vorlesen einen unverwechselbaren Charakter zu geben und sie lebendig werden zu lassen. Besonders beeindruckend fand ich die Schilderungen von Indien und seinen Menschen. Während die Liebe des Protagonisten zu Indien wächst, nehmen einen die bildhaften Beschreibungen gefangen, so dass einen selbst Begeisterung für Land und Leute befällt. Obwohl nicht immer alles positiv ist, begleitet man Lin gern in eine Welt voller Abenteuer, Drogen, Korruption, Gewalt und Rivalitäten, die aber auch Raum für Spiritualität, Religösität, Philosophie, Freundschaft und die große Liebe bietet. Eine wirklich bunte Themenmischung, die mal einfach nur unterhaltsam ist und manchmal auch zum nachdenken anregt. Die Sprache ist gelegentlich etwas schwülstig und die Aphorismen und Weisheiten nehmen im zweiten Buch massiv überhand, was leider zu einigen Längen führt. Das konnte ich diesem Hörbuch jedoch nicht allzu übel nehmen, da es mich weitestgehend gut unterhalten hat. Lesern, die Abenteuer- und Liebesromane gemixt mit philosophischen Dialogen und zahlreichen Aphorismen mögen, kann ich dieses Hörbuch, beziehungsweise diese Hörbücher, empfehlen.

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