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Rezension zu
Babydoll

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mehr ein Familiendrama als ein Thriller

Von: www.ichlesehaltgern.com
27.11.2017

3 Dinge, die mir spontan zum Buch einfallen: interessanter Titel, spannendes Cover, die ersten Seiten der Leseprobe lesen sich super an Das sagt der Verlag zum Buch: Lily Risers neues Leben beginnt an einem kalten Winterabend: Nur mit einem dünnen Schlafanzug bekleidet tritt sie vor die Tür, drückt ihre Tochter an sich – und rennt los. Weg von dem Haus im Wald, weg von dem Mann, der sie acht Jahre lang gefangen hielt. Dem Vater ihrer Tochter Sky, dem Mann, der an diesem Abend zum ersten Mal einen Fehler machte, als er vergaß, die Tür zu verriegeln. Doch schnell wird klar, dass es für Lily kein Zurück zur Normalität gibt. Zu viel ist geschehen, zu tief sind die Wunden, die sie und ihre Familie durch die Entführung davongetragen haben. Schritt für Schritt tasten sie sich in eine mögliche Zukunft, ohne zu ahnen, dass die dramatischste Bewährungsprobe noch vor ihnen liegt. Denn selbst im Gefängnis plant Lilys Entführer bereits, wie er sie, seine Babydoll, für ihren Ungehorsam bestrafen wird… Meine bescheidene Meinung: Die Beschreibung klang schon nach ziemlicher Spannung und ich muss gestehen, dass mich das Cover auch ziemlich getriggert hat. Die Geschichte beginnt und man ist auch schon mitten in der Story drin, was ich super fand. Ich bin nicht so die Freundin von Wir brauchen da jetzt erst mal 200 Seiten, bis wir uns langsam rangewagt haben und dann schau’n wir mal… Durch die verschiedenen Perspektivwechsel der Mutter, Ricks, Abbys (der Zwillingsschwester) und nicht zuletzt Lily selbst kam recht viel Fahrt in die Handlung. Was ich hierbei faszinierend und äußerst gelungen fand, war, dass Overton sich sprachlich komplett auf die Person, aus deren Perspektive sie schreibt, einlässt. Der Schreibstil ist flüssig und es kommen auch keine nennenswerten Längen auf. Was mir allerdings gefehlt hat, war etwas mehr Thrill. Ich weiß, es klingt immer etwas seltsam, wenn nicht sogar befremdlich, wenn jemand sagt, dass die Handlung einem nicht „psycho“ genug war – aber genau das war hier bei Babydoll der Fall. Ich fand es interessant zu sehen, wie sich Lily und ihre Familie auf das Leben „danach“ einrichtet und wie jede Person einzeln versucht, mit der neuen Situation klarzukommen. Und ja, es stimmt, dass noch etwas passiert, dass so nicht vorhersehbar war und dass einen als Leser schockt. Aber eben nicht „genug“ oder zumindest nicht in dem Sinne, wie es in der Beschreibung angetriggert wird. Ich hätte mir da einfach noch so einen richtigen Paukenschlag gewünscht. Das Ende lässt mich ein bisschen zwiegespalten zurück. Einerseits denke ich mir: ja, das ist ein würdiger Abschluss, dann aber wieder: nee, das kann man doch so nicht enden lassen! Ihr seht, ich bin da sehr entscheidungsfreudig. Nicht. Alles in allem ist Babydoll (danke, dass kein Girl drin vorkommt und keine der Protagonistinnen Amy heißt!) ein solider Spannungsroman mit toll ausgearbeiteten Charakteren, der leider mehr vone einem Familiendrama als von einem Thriller hat.

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