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Rezension zu
Marlenes Geheimnis

Brigitte Riebe - Marlenes Geheimnis

Von: Kerstin Junglen
27.11.2017

Kurzbeschreibung: Drei Frauen, drei Generationen und ein Geflecht aus Lügen Marlene hat die Vertreibung aus der Heimat nach dem Krieg längst hinter sich gelassen. Vor mehr als siebzig Jahren begann sie mit ihrer Mutter Eva am Bodensee ein neues Leben. Eine florierende Schnapsbrennerei, die die Früchte der Region verarbeitet, ist ihr ganzer Stolz. Erst als ihre Nichte Nane kurz nach Evas Beerdigung die Aufzeichnungen der Großmutter liest, bricht die Vergangenheit ohne Vorwarnung herein. Und ein lang gehütetes Geheimnis kommt zutage... Zur Autorin: Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche historische Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte wieder lebendig werden lässt. Mit Marlenes Geheimnis widmet sie sich nun der Kriegs- und Nachkriegszeit um 1945. Auch Riebes Familie mütterlicherseits stammt aus Nordböhmen, wo sie wie viele Sudetendeutsche nach dem Ende des Dritten Reichs das Schicksal von Vertreibung und Flucht erlitt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München. Meinung: Brigitte Riebe ist vor allem für ihre historischen Romane bekannt, jedoch unter dem Pseudonym Teresa Simon auch für die beiden Romane Die Frauen der Rosenvilla und Die Holunderschwestern, die ich begeistert gelesen habe. Die 34-jährige Christiane "Nane" Auberlin lebt in Frankfurt. Zur Beerdigung ihrer Großmutter Eva kehrt sie an den Bodensee zurück. Ein Burn-Out im Anfangsstadium macht ihr zu schaffen, da sie in ihrem Job nicht glücklich ist. Sie hofft, dass sie in der großmütterlichen Heimat, die sie als Kind in ihren Ferien besucht hat, Abstand gewinnen und sich neu orientieren kann. Von ihrer Tante Marlene erhält sie am Tag der Beerdigung einen Umschlag ihrer Großmutter, der ein Notizbuch enthält. In diesem hat Eva ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben, die so manche Überraschung bereithält. Brigitte Riebe hat mit Marlenes Geheimnis einen fesselnden Roman ersonnen, der auf zwei Zeitebenen spielt. Für solche Bücher bin ich ja immer zu haben und auch dieses hat mir wieder sehr gut gefallen. Zum einen lernt man hier Christiane, die Enkelin von Eva, kennen, die mit ihrem momentanen Leben alles andere als zufrieden ist und sich durch die Rückkehr an den Bodensee über einiges bewusst wird, in welche Richtung ihr Leben fortan zu gehen hat. Zum anderen erfährt man in Rückblenden, in denen Christiane die Lebensgeschichte ihrer Großmutter Eva liest, was in der Zeit zwischen 1938 und 1953 passiert ist. Hier lernt der Leser Eva kennen, ihre Familie, ihre erste große Liebe, ihre beste Freundin und auch das Mädchen Leni, Christianes Tante. Zentrales Thema ist die nach dem 2. Weltkrieg einsetzende Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei und wie es dazu kam. Dies schildert Brigitte Riebe sehr anschaulich, ohne ins Kitschige abzudriften. Da auch ich Enkelin eines Vertriebenen bin, aber mein Großvater zu Lebzeiten nie sehr viel über dieses dunkle Kapitel in seiner Vergangenheit erzählt hat, habe ich doch einiges aus dieser Geschichte für mich mitnehmen können. Die Charaktere haben mir durchweg gut gefallen, vor allem natürlich Eva, die eine charakterstarke Frau ist und trotz allem, was sie erleidet, nie den Mut verliert. Auch Christiane, ihre Enkelin, ist eine Person, deren Probleme ich gut nachvollziehen konnte. Tante Marlene war mir zwar anfangs recht unsympathisch, aber zum Schluss hin, wenn man ihre ganz eigene Geschichte kennt, erfährt man auch, warum und muss sie einfach ins Herz schließen. Für mich ist Marlenes Geheimnis wiederum eine gut gelungene Familiengeschichte mit Geheimnissen, die nach und nach aufgedeckt werden und die man durch Brigitte Riebes anschaulichen Schreibstil sehr schnell gelesen hat. Die zwei Zeitebenen, die sich abwechseln, tun dazu ihr übriges. Daher freue ich mich schon auf ihren nächsten Roman unter ihrem Pseudonym Teresa Simon, Die Oleanderfrauen, der im Januar 2018 erscheinen wird. Fazit: Für Leser, die Lucinda Riley und Geschichten auf zwei Zeitebenen lieben, ein unbedingter Lesetipp! Brigitte Riebe schreibt diese Art Romane nämlich genauso perfekt wie ihr irisches Pendant: Ein fesselnder Familienroman mit charakterstarken Frauen und einem lebensprägenden Schicksal.

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