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Rezension zu
Stimme der Toten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mehr Wirtschaftskrimi

Von: Martinas Buchwelten
30.11.2017

Von Elisabeth Herrmann kenne ich bereits den Jugendthriller "Schattengrund", der mich absolut begeistern konnte, obwohl mir sonst Thriller für Jugendliche zu harmlos sind. Dieser war großartig! Gelesen habe ich außerdem noch die beiden Krimis der "Sanela Beara" Reihe ("Das Dorf der Mörder" und "Der Schneegänger"), einen weiteren Jugendthriller ("Seefeuer"), de rmir nicht so gut gefiel und "Versunkene Gräber" aus der Joachim Vernau Reihe - also bereits jede Menge! Ich denke ich kenne kaum eine Autorin oder einen Autor, der so unterschiedliche Themen hat und bei dem man nicht sofort am Schreibstil erkennt, wer dieses Buch geschrieben hat. Jeder Krimi ist anders! Den ersten Band um Tatortreinigerin Judith Kepler ("Zeugin der Toten") habe ich leider nicht gelesen, aber nachdem ich bereits in die Leseprobe (Prolog) reingeschnuppert hatte, musste ich mir den Krimi in der Bücherei reservieren lassen. Dieser Prolog führt den Leser 6 Jahre zurück und offenbart einen kleinen Einblick in Judiths Vergangenheit. Danach geht es zurück in die Gegenwart. Judith, die als Cleanerin arbeitet, wird zu einem Toten in der CHL Bank gerufen. Dieser ist von der Galerie gestürzt und alles deutet auf Selbstmord hin. Beim Reinigen findet Judith jedoch einen blutigen Fingerabdruck im Waschraum und meldet dies der Polizei. Ab diesen Zeitpunkt gerät Judiths Leben aus dem Fugen..... Mit "Stimme der Toten" hat die Autorin einen vielschichtigen Krimi geschrieben, der auch als Wirtschafts- oder Agentenkrimi durchgehen könnte. Neben der Cyberkriminalität werden auch die Themen Stasivergangenheit und Rechtsradikalismus angesprochen. Somit haben wir es mit mehreren Handlungssträngen zu tun, die einiges an Konzentration erfordern! Perfekt hat die Autorin diese verknüpft, was sicher keine leichte Aufgabe war. In allen davon verstrickt sich Judith Kepler, die eigentlich nichts anderes möchte, als so wenig wie möglich aufzufallen. Denn bald weiß sie nicht mehr, wer hier Freund und wer Feind ist... Die Charaktere sind facettenreich, eben Menschen mit Ecken und Kanten. Richtig sympathisch ist mir irgendwie keiner, nicht einmal Judith selbst. Dazu ist sie zu eigenwillig und ruppig. Denn Judith ist gezeichnet durch ihre Vergangenheit. Nach dem Fall der Mauer und dem Tod des Vaters, der ein erfolgreicher Agent der DDR war, wurde sie ins Heim gesteckt. Ihr Name wurde in Judith Kepler umgeändert. Noch heute versucht sie ihr Leben zu leben und kommt aus ihrer Negativspirale nicht wirklich heraus. Denn noch immer rätselt sie, was damals genau geschehen ist. Alte Seilschaften, Erpressungen, Verschwörungen und eine Portion Cyberkriminalität sorgen für Spannung. Trotz der vielen Perspektiven-, Zeit- und Handlungswechsel hat die Autorin einen komplexen und packenden Thriller im Agentenmilieu mit einiger Portion Sozialkritik abgeliefert. Schreibstil: Elisabeth Herrmann schreibt flüssig und ansprechend. Die Autorin hat viele Dialoge eingebaut, die die Handlung auflockern. Obwohl man sich bei ihrem aktuellen Buch doch etwas mehr konzentrieren muss, kann man dem Inhalt leicht folgen. Die Charaktere sind facettenreich. Die Atmosphäre ist düster und bedrückt. Fazit: Ein vielschichter Krimi, der mehr wie ein Spionage- und Wirtschaftskrimi daherkommt. Viele Themen wie Cyberkriminalität, der kalte Krieg, Stasivergangenheit und Rechtsradikalismus werden in doch einigen Handlungssträngen verarbeitet und verlangen etwas Konzentration. Aktuell und spannend....

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