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Rezension zu
Leere Herzen

‚Es gibt feste Absprachen und kontrollierte Opferzahlen.‘

Von: Travel Without Moving
02.12.2017

Deutschland in der nahen Zukunft, in einer Welt nach Frexit, FreeFlandern, Katalonien first und nach dem Ende des Syrienkriegs: Britta Söldner lebt mit ihrem Lebensgefährten Richard und ihrer gemeinsamen Tochter Vera in Braunschweig. Sie ist durch ihre Firma ‚Die Brücke‘, die offiziell eine Heilpraxis für Psychotherapie und angewandte Tiefenpsychologie ist und die sie mit ihrem Geschäftspartner Babak Hamwi führt, reich geworden, doch als ein Terroranschlag am Leipziger Flughafen in letzter Minute vereitelt wird, gerät langsam ihre Welt durcheinander - und ihre Firma und ihr Leben in Gefahr. Ich habe ‚Unterleuten‘ von Juli Zeh mit großer Begeisterung gelesen und mich sehr auf ihren neuen Roman gefreut, der mich jedoch recht enttäuscht zurückgelassen hat, obwohl mich die angesprochenen Themen durchaus interessieren. Ich finde den Roman deutlich weniger empfehlenswert als ‚Unterleuten‘, wobei ein Grund hierfür ist, dass die Protagonisten allesamt sonderbar distanziert und schablonenhaft bleiben. Keine der erwähnten Personen hat in mir positive Gefühle ausgelöst (was generell nicht schlimm ist) oder mich sonderlich fasziniert (was ich als Manko empfinde). Zudem empfand ich den Roman als zu konstruiert und einzelne Ereignisse an den Haaren herbeigezogen, obwohl ich das Szenario anfangs durchaus authentisch und realistisch fand. Letztendlich waren mir einige der Wendungen oder Geschehnisse einfach zu geschmacklos, und sprachlich empfand ich den Roman als zu bemüht, so als ob Zeh auf jeder Seite beweisen muss, wie viel sie weiß und wie gut sie recherchiert hat. Obwohl ‚Leere Herzen‘ durchaus unterhaltsam ist und zudem angenehm von Ulrike C. Tscharre gelesen wurde, kann ich Zehs neuen Roman eher weniger empfehlen.

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