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Rezension zu
Konklave

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Faszinierender Blick hinter die Kulissen des Vatikans

Von: MoZeilenherz
25.12.2017

Ich hege seit jeher eine gewisse Faszination für den Vatikan und die Art und Weise wie dieser funktioniert und lebt. Als ich das Hörbuch bei Random House entdeckt habe, wollte ich es unbedingt haben. Mein erstes, großes Lob geht an Frank Arnold, der einen als Kardinal Lomeli so mitreißend in die Welt des Vatikans entführt, dass ich mehr als nur einmal das Gefühl hatte, daneben zu stehen, wenn sich die Kardinäle zum nächsten Wahlgang in die sixtinische Kapelle aufmachen, oder Lomeli ein vertrautes Gespräch mit einem anderen Kardinal führt. Das Buch ist unglaublich unaufgeregt, was mir sehr gefällt. Man lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen, die dem Konklave beiwohnen, oder anderweitig im Umfeld der Wahl eine Rolle spielen. Ich habe meine Sympathien und Antipathien schnell verteilt gehabt und am Ende hatte ich auch mit meiner Vermutung recht, wer die „Guten“ und wer die „Bösen sind“ aber Harris schafft es, die Geschichte auf so subtile Weise zu erzählen und aufzubauen, dass ich nie das Gefühl hatte, ja sowieso schon zu wissen, wie es ausgeht. Das Wichtigste und für mich das, was mich an diesem Buch am Meisten fasziniert hat, ist, dass Robert Harris es geschafft hat, den Vatikan, der nach wie vor eine Art Mysterium in unserer Welt ist, für mich als Leserin menschlich zu machen. Die Kardinäle und auch der Papst, egal ob der verstorbene oder der, er am Ende das Konklave als Sieger verlässt, sind menschlich, sie begehen Fehler, oft so schwere, dass man nicht nur außerhalb der Mauern einer „heiligen Stadt“ Schwierigkeiten hätte, sie einem zu verzeihen. Ich war unglaublich fasziniert von dieser Art und Weise, wie Harris es geschafft hat, diesen Zwiespalt darzustellen, zwischen der Liebe zu Gott, die sie irgendwie alle in sich tragen und dem Ehrgeiz und dem Stolz, der sie zu ihren Handlungen antreibt. Ich war mir von Beginn an recht sicher, wer am Ende als neuer Papst hervorgehen würde und ich hatte recht. Allerdings hat mich das keineswegs enttäuscht, sondern gefreut, denn der Weg war authentisch und ehrlich. Mit zwei Ereignissen in diesem Buch habe ich nicht gerechnet, beide haben mich zum Nachdenken gebracht, beide haben mich absolut kalt erwischt, weil ich sie nicht im Ansatz vorausahnen konnte, weil sie mich erschreckt haben und mich auch mit den betreffenden Personen haben mitleiden lassen. Ich habe mich beim Hören so gefühlt, als würden sie wirklich geschehen und wen ein Autor und ein Sprecher das schaffen, dann ist das Buch ein außergewöhnliches Werk, das von mir darum auch 5 von 5 Sternen bekommt.

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