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Rezension zu
Das Lied des Eisdrachen

Kalt, rau und ungeschönt - aber behutsam erzählt

Von: Aleshanee von Weltenwanderer
25.12.2017

Als Fan von George R. R. Martin und schönen Covern musste ich das Buch auf jeden Fall lesen. Es ist eine Geschichte für Kinder und mit 128 Seiten und einigen Illustrationen nicht sehr lang, aber sie beinhaltet eine wortwörtlich herzerwärmende Botschaft! Adara ist ein Winterkind, geboren im eisigen Frost, einem Winter, den die Bewohner noch nie so lang und kalt empfunden haben. Adaras Mutter stirbt bei ihrer Geburt, weswegen der Vater ihr gegenüber nie wirklich seine Liebe zeigen kann. Er hat eine ganz besondere Verbindung zu seiner Tochter, aber zeigen kann er sie ihr nicht. Adara wächst also in einer kalten Umgebung auf, ihre Haut bleibt blass und ihre Augen sind eisblau – immer strahlt sie eine gewisse Kälte aus und zeigt sie auch in ihrer Faszination der winterlichen Jahreszeit und ihrer Affinität zu den Eisechsen und vor allem dem Eisdrachen. Jedes Jahr wenn der erste Schnee fällt kommt er wieder und bringt einen längeren Winter und längeren Frost. Trotz der beiden älteren Geschwister spürt man sehr gut die Einsamkeit, die das kleine Mädchen immer wieder in die flockige weiße Landschaft treibt, in der sie ihre Isolation mit ihrer Phantasie zu überwinden versucht. Dass sie schließlich alles überwindet und um ihre Familie zu kämpfen weiß, öffnet dann endlich nicht nur ihr eigenes Herz: die Liebe wärmt, gibt Kraft und lässt alle Hindernisse überwinden, sie taut die frostigen Gefühle auf und gibt Adara die Chance auf ein liebevolles und freies Leben. Der Schreibstil wird dabei „kindgerecht“ einfach gehalten, hat mich aber auch als Erwachsene angesprochen. Es kommen auch traurige, bittere und brutale Momente vor, die für Kinder aber zu verkraften sind – wichtig ist hier wirklich die bewegende Verlorenheit von Adara und wie sie es schafft, trotz allem immer an sich zu glauben. In die Tiefe der Charaktere oder ähnliches geht diese Geschichte in der Kürze natürlich nicht, was ich vorher wusste, aber es mir trotzdem ein bisschen gefehlt hat für das Lesegefühl. Auch wenn die Grundaussage super schön verpackt ist, hätte es mir in einer längeren Version noch ein bisschen besser gefallen. Das ist Meckern auf hohem Niveau, weil es nun einfach eben auch eine Geschichte für Kinder ist, aber ich wollte es anmerken, da es deshalb nicht die volle Sternebewertung von mir bekommt. Das wunderschöne Cover und vor allem die Illustrationen geben dem ganzen nochmal eine besondere Atmosphäre und unterstreichen das frostige Gefühl, das Adara von klein auf einhüllt; die Zeichnungen sind großartig und ich musste beim Lesen immer wieder innehalten um sie mir genauer anzuschauen: detailliert, wirkungsvoll und ausdruckstark.

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