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Rezension zu
München

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Der Führer hat das Reich in sieben Monaten um zehn Millionen Deutsche erweitert [...]"

Von: Travel Without Moving
30.12.2017

‚Der Führer hat das Reich in sieben Monaten um zehn Millionen Deutsche erweitert, ohne einen einzigen Schuss abfeuern zu müssen‘ Im September 1938 treffen in München der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler, der britische Premierminister Neville Chamberlain, der französische Ministerpräsident Édouard Daladier und der italienische Regierungschef Benito Mussolini aufeinander und schließen das sogenannte Münchner Abkommen, in dem entschieden wurde, dass die Tschechoslowakei das Sudetenland ans Deutsche Reich abtreten und räumen muss. Der Krieg in Europa, den Hitler mit dem Einmarsch ins Sudetenland provozieren wollte, wurde so verhindert bzw. verschoben, denn mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen ein Jahr später begann der Zweite Weltkrieg. Robert Harris nimmt die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Münchner Abkommen zum Dreh- und Angelpunkt seines Romans und hat mich dadurch in eine Epoche mitgenommen, die mich sehr interessiert, und mir eine Facette gezeigt, mit der ich mich bisher noch nicht beschäftigt hatte. Im Hinblick darauf hat mir der Roman gut gefallen, auch wenn er mich nicht so begeistern konnte, wie ich mir gewünscht und wie ich angesichts des Themas erwartet hatte. Sehr gut gefallen hat mir die Charakterisierung der Protagonisten, seien es fiktive Figuren wie Hugh Legat (im Roman der Privatsekretär Chamberlains) oder historische Figuren wie Hitler und Göring. Allesamt wurden sie sehr detailreich und überzeugend beschrieben und sehr lebendig gezeichnet. Auch die Stimmung im Europa der 1930er Jahre wurde perfekt eingefangen: der Zweite Weltkrieg als ernste Gefahr, die es abzuwenden gilt, ohne Hitler zu viel Freiraum zu lassen, das strategische Verhalten Großbritanniens und Frankreichs, die fast minutiös wiedergegebenen Einblicke in historische Details. Beim Hören habe ich mich aus diesen Gründen fast gefühlt, als säße ich mit Zeitzeugen am Tisch, und auch die Lesung von Frank Arnold fand ich sehr gelungen, da er der Geschichte die passende Intonation gibt und überzeugend die Epoche und den Kontext vermittelt. Nichtsdestotrotz hat mich das Hörbuch kaum gepackt, und oft bin ich mit meinen Gedanken abgeschweift und musste Passagen deshalb mehrmals hören. Das Hörbuch hat mich aber neugierig aufs Münchner Abkommen gemacht, so dass ich darüber gerne mehr lesen möchte.

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