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Rezension zu
Jenseits von Afrika

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jenseits von Afrika (Tania Blixen)

Von: Poldi
01.01.2018

1914 reist die Dänin Tania Blixen nach Kenia, um dort mit ihrem Mann eine Kaffeeplantage zu betreiben. Sofort wird sie von der wilden Schönheit des Landes gefangen genommen, von den Weiten der Savanne, von der wunderschönen Natur. Doch auch zu den Menschen hat sie bald eine ganz besondere Beziehung, besonders in der Zeit, als ihre Ehe in die Brüche geht... „Jenseits von Afrika“ hat sich zum absoluten Klassiker der Weltliteratur entwickelt – und das obwohl (oder gerade weil?) mit so vielen Regeln der klassischen Schriftstellerkunst gebrochen wird. Denn eine wirkliche Handlung lässt sich nicht ausmachen, es werden eher viele Momentaufnahmen aneinander gereiht. Zudem ist nie ganz klar, welche Ereignisse tatsächlich stattgefunden haben und was die Autorin hinzugedichtet hat, denn es wird ihr eigenes Leben in Kenia beschrieben. Diese interessante Perspektive, der Blick einer Europäerin auf ein fremdes und exotisches Land mit anderer Kultur, anderem Verständnis für die Natur und das menschliche Miteinander, ist sehr reizvoll und lässt einen völlig in die Geschichte eintauchen. Mittlerweile kommt noch der Reiz hinzu, dass über 100 Jahre seit dem Beginn ihres Aufenthaltes auf der Kaffeeplantage vergangen sind, man sich also auch in eine andere Zeit versetzt fühlt. Blixen lässt sich viel Zeit für Beschreibungen, die dementsprechend detailliert, aber auch sehr lebendig sind. Seitenlang wird beispielsweise die Landschaft thematisiert, wobei Farben und Formen vor dem Auge des Lesers zu entstehen scheinen. Doch auch die Tierwelt ist reichlich und eindringlich beschrieben, wobei die Begegnung mit einer kleinen Antilope, das auf der Farm aufgezogen wird, besonders viel Aufmerksamkeit erhält. Doch daneben stehen auch immer wieder die Begegnungen mit verschiedenen Menschen im Mittelpunkt, und auch hier entfaltet das Buch seine volle Stärke. Die mal anrührenden, mal witzigen, mal dramatischen Beschreibungen sind nicht in zeitliche Abfolge gebracht und verfolgen kein bestimmtes Ziel, stehen für sich selbst und können gerade dadurch ihre volle Wirkung entfalten. „Jenseits von Afrika“ ist kein typischer Roman, wer nach dem Anschauen des wundervollen Filmes mit Meryl Streep eine romantische Liebesgeschichte erwartet, ist völlig fehl am Platze. Vielmehr sind es kleine, fast schon episodenhafte Geschichten und sehr intensive Beschreibungen von Flora, Fauna und den Menschen geworden, die einen sehr ausführlichen Blick auf Kenia erlaubt. Und so fühlt man mit der Autorin den Schmerz, als sie nach vielen Jahren ihr geliebtes Land wieder verlassen und nach Dänemark zurückkehren muss.

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