Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Schwerelos

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein philosophischer Liebesroman im Science Fiction-Gewand. Faszinierendes Lesevergnügen.

Von: Wolfgang Brunner - Buchwelten
01.01.2018

Die Astronauten Carys und Max schweben aufgrund eines unglücklichen Zwischenfalls einsam im Weltraum. Sie können ihre Raumstation nicht mehr erreichen und die Luftvorräte können sie nur noch etwa neunzig Minuten am Leben erhalten. Während die beiden verzweifelt versuchen, sich aus ihrer misslichen Lage zu retten, reden sie miteinander und erinnern sich an die Zeiten, als sie sich kennengelernt und ineinander verliebt haben. Mit unaufhaltsamer Grausamkeit verstreichen dabei die Minuten, die ihnen noch bleiben, und das unausweichliche Ende rückt immer näher … . Man sieht das Cover, am liest den Titel und den Klappentext und denkt sofort, dass es sich hier um einen „Klon“ des Films „Gravity“ handelt. Auch während der ersten Seiten bekommt man den Gedanken nicht los, dass sich die Autorin in erster Linie an dem genannten Film mit Sandra Bullock und George Clooney in den Hauptrollen orientiert. Aber man wird eines besseren belehrt, denn Kathie Khan geht letztendlich einen ganz anderen Weg und nimmt lediglich eine ähnliche Ausgangssituation für ihren Roman. Bei „Schwerelos“ handelt es sich um eines der eher seltenen Bücher, die ich in das Genre „Science Fiction-Liebesroman“ stecken würde. Khan geht das Ganze wirklich sehr geschickt an, so dass man sich bereits nach der ersten „Rückblende“ in das Leben der beiden Protagonisten nur noch sehr schwer von den Seiten lösen kann. „Schwerelos“ wirkt wie eine Mischung aus Science Fiction, Liebesroman und All-Age-Abenteuer á la „Die Tribute von Panem“, um nur ein Beispiel zu nennen. Das Buch kann sich aus meiner Sicht nicht wirklich entscheiden, ob es sich um einen Erwachsenen- oder Jugendroman handelt, was ich persönlich aber gar nicht schlimm finde. Denn wichtig ist, was drin steht und wie atmosphärisch der Plot auf mich wirkte. Wie gesagt, ich konnte mich wirklich sehr schwer von Carys und Max lösen, während ihre Lebensgeschichte erzählt wurde und sie im Weltraum um ihr Überleben kämpften. Kurzweiliger könnte man die Story gar nicht erzählen, wie es Katie Khan getan hat. Die Seiten fliegen nur so dahin, obwohl es sich im Grunde genommen „nur“ um eine einfache Liebesgeschichte handelt, die in ein SF-Gewand verpackt wurde. Dennoch funktioniert sie. Aber es ist nicht so, dass sich Khan einfach nur mit einer Geschichte über eine Liebe zufrieden gibt. Im letzten Drittel nimmt der Roman noch einmal so richtig Fahrt auf, in dem er sich verschiedener Ebenen bedient und tatsächlich noch echte Science Fiction-Elemente einbindet. Gerade das Ende macht den ohnehin an manchen Stellen philosophisch angehauchten Roman in meinen Augen zu etwas besonderem. Man beginnt an manchen Stellen über sein eigenes (Liebes-)Leben nachzudenken und fiebert mit den Protagonisten mit. Katie Khan hat am Ende wunderschöne „Wendungen“ und Gedanken in ihren Roman verbaut, die auf manchen Leser kitschig wirken könnten, aber genaugenommen einfach nur darstellen, was „echte Liebe“ wirklich bedeutet. Mir hat die Entwicklung in diese Richtung sehr gut gefallen und das echte Ende verursacht in mir immer noch Traurigkeit, aber auch irgendwie Hoffnung. Katie Khan hat einen schönen und gut lesbaren Liebesroman geschrieben, der eine Science Fiction-Situation zum Ausgangspunkt hat. Ich hätte gut und gerne das doppelte an Seiten verschlingen können, um den beiden noch länger beizuwohnen, denn der flüssige Schreibstil und die philosophischen Überlegungen haben mich schlichtweg von der ersten Seite an gepackt. Ich bin schon jetzt gespannt, was als nächstes von dieser Autorin kommt, denn mit ihrem Debüt hat sie eines auf jeden Fall schon einmal bewiesen: Mut zum Anderssein, in dem man eine „kitschige“ Liebesgeschichte in ein SF-Gewand packt. Und das Konzept funktioniert einwandfrei. Interessant ist, dass die SF-Anteile, die zwar nur selten vorkommen, sehr detailliert und gut recherchiert sind und dem Roman dadurch eine tolle Glaubhaftigkeit verleihen. Ich mag diese Geschichte sehr. . Fazit: Ein philosophischer Liebesroman im Science Fiction-Gewand. Faszinierendes Lesevergnügen. © 2018 Wolfgang Brunner für Buchwelten

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.