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Rezension zu
Runas Schweigen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bedrückend

Von: Julia Peters
03.01.2018

Dieses Buch ist keine leichte Kost, darüber sollte man sich im Klaren sein, auch wenn es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, beruht sie doch auf vielen Ereignissen, die sich so ähnlich zugetragen haben. Die Psychiatrie, wie die Medizin im Generellen, hat viele dunkle Aspekte in ihrer Geschichte. Ich habe im Rahmen meines Studiums viel Zeit auf der Psychiatrie verbracht, weshalb ich das Buch auch für einige Zeit pausiert habe. So nach diesem kleinem Disclaimer, erstmal weiter zur Rezension. Die Geschichte besteht aus 3 Haupthandlungssträgen, die alle miteinander verwoben sind, wie sehr erfährt man allerdings ganz am Ende des Buches. Da wäre Jori, ein schweizer Medizinstudent, der in nach Frankreich geht, um unter dem berühmten Charcot zu promovieren, und dann mit seiner Doktorarbeit in die Schweiz zurück zukehren. Außerdem hofft er, Heilung für Pauline zu finden. Pauline ist Pauls, Joris bester Freund, Schwester, und sie ist ebenfalls Geisteskrank - dennoch ist Jori in sie verliebt. Dann gibt es Runa, ein kleines Mädchen von ca 7 Jahren, dass plötzlich in der Klinik auftaucht, sie ist geisteskrank, und Charcot stellt sie bei einer seiner Vorlesungen vor, und Jori behauptet vor vollem Auditorium er könne den Wahnsinn aus ihrem Gehirn fort schneiden. Außerdem gibt es den Chorknaben Maxime, der erst später dazustößt, aber wichtig für die Handlung ist, und der ehemalige Kommissar Legoq, der sich für einen Verbrecher hält, und Runa auf der Spur ist. Vorweg möchte ich sagen, dass ich wirklich umgehauen war, wie unglaublich genau und penibel die Autorin für dieses Buch recherchiert haben muss, denn es ist voll mit vielen medizinischen Begriffen, und dennoch wird nicht einfach mit Wörtern um sich geschmissen, nur um diese zu verwenden. Das Buch hat eine Genauigkeit, die mich verblüfft und sehr positiv überrascht hat. Trotz der vielen Fachbegriffe kann man das Buch sehr flüssig lesen, und den Inhalt voll genießen. Bis sich die Spannungskurve aufgebaut hat, hat es allerings etwas gedauert, was mich aber nicht gestört hat, da die Autorin sehr genau auf alle Umstände und die Leben der Beteiligten eingeht. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist wie die Handlungsstränge nach und nach zu einander geführt haben, und die Details und die Schrecklichkeiten nach und nach aufgedeckt wurden. Auch Jori finde ich einen sehr sehr tollen Hauptcharakter, er kommt an die Klinik mit dem Hochmut vieler Studenten, alles zu können - den Erfolg statt der Patienten sehend, und trotzdem hat er ein Gewissen, ein Gewissen aber nicht zwingend ein Rückgrad, doch auch das entwicklet sich nach und nach. Am Ende des Buches ist er zwar kein "Superheld", und auch keiner der komplett für sich selbst einstehen kann, aber jemand der nicht für jede Ungerechtigkeit zu haben ist. Leider muss ich sagen, dass mich das Ende unglaublich enttäuscht hat. Weshalb kann ich schwer sagen, ohne jemanden zu spoilern, Mir blieben einfach viele Dinge zu offen, und unklar. Trotzdem hat mir das Buch sehr sehr gut gefallen. Es fällt mir unglaublich schwer dieses Buch zu bewerten, da ich die ersten 520 Seiten das Gefühl hatte die Geschichte hätte das Potential zu einem meiner Lieblingsbücher zu werden. Leider hat mir das Ende so gar nicht gefallen. Dennoch ist es eine unglaubliche Erzählung über die dunkeln Abgründe der Medizin, die so toll recherchiert wurde, das man fast denkt man wäre dabei. 3-4 Sterne

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