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Rezension zu
Abschied in Prag

Eine nie vergangene Liebe

Von: Susanne Nowak aus Meerbusch
06.01.2018

Auf einer Hochzeit, der Hochzeit ihrer beiden Enkel, treffen sich ein 85-jähriger Mann und eine 80-jährige Frau – Josef und Lenka –, vor Jahren durch den Holocaust getrennt – eine ewige Liebe, die trotzdem nie verging. Die Autorin hat einen sehr berührenden und beeindruckenden in die Tiefe gehenden Roman geschrieben, er beginnt in den 30iger Jahren, Josef und Lenka verlieben sich ineinander, in einer Zeit, die noch nicht von Rassismus, Judenverfolgung geprägt war. Sie heiraten kurz vor Kriegsausbruch, noch bevor das nationalsozialistische Regime mit Härte und Brutalität begonnen hat. Nach Kriegsausbruch müssen die beiden Prag verlassen, Josefs Familie bekommt nach viel Bangen endlich das begehrte Visum für Amerika, doch Lenka, seine Frau, möchte ihre Familie nicht allein zurücklassen, sie ist innerlich zerrissen zwischen der Liebe zu Josef und der Liebe zu ihrer Familie. Lenka lässt Josef allein reisen, beide in Gedanken immer bei dem Partner, doch sie verlieren einander aus den Augen, Lenka wird mit ihrer Familie nach Theresienstadt deportiert. Den Schreibstil ist schlicht, flüssig und so spannend geschrieben, dass er den Leser regelrecht fesselt, kapitelweise abwechselnd in der Ich-Form, was die Spannung noch zusätzlich erhöht. Die Beschreibungen der Bedingungen und des Lebens im KZ sind außerordentlich bildgewaltig und sehr detailliert, sie wühlen auf, machen nachdenklich, erschüttern und lassen das Grauen des Holocaust wieder aufleben, erinnern uns daran, dass Rassismus in unserem Land ein Thema ist, über das nicht geschwiegen werden darf – das leider momentan wieder sehr aktuell ist. Ein Roman, der mich sehr berührt hat und der noch lange nachklingt und mich tief ergriffen zurückgelassen hat. Ein Roman, der aber auch die Hoffnung in sich trägt. Ein ganz außergewöhnlicher Roman.

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