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Rezension zu
Das weiße Feld

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Über das Schicksal dreier Schwestern

Von: buecherecke
06.01.2018

Inhalt: Sie heißen Magdalena, Libusa und Eva und teilen dasselbe Schicksal: Sie wachsen jeweils ohne ihren leiblichen Vater auf. Aber statt an diesem Schicksal, das in den Augen ihrer Umgebung ein regelrechter Makel ist, zu zerbrechen, entwickeln sie jede auf ihre Art einen unbändigen Freiheitswillen: Magdalena, die mit ihrer Mutter Marie aus dem braun gewordenen Wien flieht. Libusa, die mit ihrer Neugierde auf die Außenseiter der uniformierten Gesellschaft ihre Umgebung in Atem hält. Und Eva, die als Linkshänderin pädagogische Umerziehungsprogramme sabotiert und von fernen Ländern träumt. Alle drei eint die Zuneigung zu ihrer ebenso mürrisch-verschlossenen wie unbeirrbar selbstbewussten, beinahe überlebensgroßen Großmutter "Maman Maire", die sich als Hebamme im Dorf unentbehrlich zu machen verstand. Mein Lieblingszitat: Meine Meinung: Vom Klappentext und dem schönen Cover angesprochen wollte ich diesen Roman auf Anhieb lesen. Es geht direkt auf der ersten Seite spannend los. „Das weiße Feld“ ist in drei Kapitel eingeteilt, die jeweils von der Frau einer Generation handelt, die Großmutter beginnt also mit dem Erzählen, anschließend ist die Mutter und dann die Enkelin an der Reihe. Meiner Meinung nach macht diese chronologische Reihenfolge viel Sinn, sodass es mir keine Schwierigkeiten bereitete, der Handlung zu folgen. Die Gefühle und Gedanken der Charaktere konnte ich aufgrund zweier Kriterien gut nachvollziehen: Erstens ist der gesamte Roman in der Ich-Perspektive geschrieben. Zweitens wechselt die Autorin beim Erzählen ihrer Geschichte zwischenzeitlich von der Vergangenheits- in die Gegenwartsform, was die Erlebnisse der Figuren realer erscheinen lässt. Die Hauptprotagonistinnen waren mir alle recht sympathisch, wobei ich Eva, die Enkelin am liebsten mochte. Urgroßmutter Marie mit ihrer strengen, aber herzlichen Art hat mir am meisten zugesagt, sie spielt in der Geschichte ihrer Familie die Hauptrolle. Humor ist im Buch zwar kaum zu finden, sollte bei so ernsten Themen aber auch nicht das Wichtigste sein. Neben dem Hauptthema des Buches, der Familie und der Identität, die damit einhergeht, beschäftigt sich der Roman noch mit der Tschechoslovakai und ihrer Geschichte. Dabei berichtet die Autorin mit großer Offenheit und lässt gewaltsame Szenen nicht zu kurz kommen. Erst am Schluss wird die Familiengeschichte komplett aufgedeckt und bringt einige Überraschungen. Mein Fazit: Ein interessanter Roman über das Schicksal dreier Frauen einer Familie in der Tschechoslowakei und deren Umgang damit. Vielen Dank an den Karl Blessing Verlag für das Rezensionsexemplar! Das weiße Feld bekommt von mir 4/5 Sterne!

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