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Rezension zu
Mein Herz ist eine Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Klare Leseempfehlung!

Von: gedankenbuecherei
16.01.2018

Eine geheimnisvolle Legende, eine abgelegene Insel und eine große Liebesgeschichte Mein Herz ist eine Insel beginnt aus der Perspektive von Isla Grant, auf der Flucht vor ihrem aktuellen Leben. Ihr Ex-Freund Eric hat sie nach einer zehnjährigen Beziehung für eine Andere verlassen und Isla weiß keinen anderen Ausweg, als wieder in ihren Heimatort zurückzukehren, den sie als junge Frau nicht schnell genug hinter sich lassen konnte. Sie hat das Gefühl, plötzlich vor dem Nichts zu stehen und auch ihr Vater empfängt sie nicht gerade mit offenen Armen. Nachdem Isla sich in all den Jahren kaum um ihre Familie auf Bailevar gekümmert hatte, ist dies wohl nur allzu verständlich. Mit ihren beiden Brüdern Kyle und Will hat sie es etwas leichter, auch wenn die beiden sich ebenfalls distanziert halten. Etwas weniger als die erste Hälfte des Buches dreht sich im Großen und Ganzen um Isla Grants Rückkehr nach Bailevar, eine kleine schottische Insel, abgelegen vom Rest der Welt, auf der die Bewohner leben, wie eine einzige, große Familie. Vor allem war dies ein Grund für Islas Flucht in jungen Jahren – zu sehr sehnte sie sich nach Anonymität, nach der großen weiten Welt und wollte Abstand zu dem langweiligen Fischerörtchen und dem Klatsch und Tratsch der Bewohner. Isla lässt kein gutes Haar an dem kleinen, verträumten Fleck, was sie mir anfangs auch etwas unsympathisch erscheinen ließ. Sie war stets auf der Suche nach ihrer eigenen Freiheit, fühlte sich eingeengt und erstickt. Zu Beginn scheint ihre starke Abneigung gegen ihren Heimatort allein aus Langeweile und Fernweh zu resultieren, allerdings erkannte ich schnell, dass dahinter mehr stecken sollte, auch wenn die Autorin es nicht offensichtlich zu Papier brachte. Die Protagonistin Isla Grant wirkt zu Beginn zu pessimistisch und schlecht gelaunt, mehr und mehr bekommt der Leser jedoch Gründe dafür geliefert, die durchaus nachvollziehbar sind. Anne Sanders zeichnet mit Isla einen Charakter, der schwer zu durchschauen ist, was der ganzen Geschichte jedoch auch ihren Reiz verschafft. Immer wieder konnte mich die Protagonistin durch ihre Handlungen und Gefühlsausbrüche überraschen, wo sie doch eigentlich eher kühl und in sich gekehrt wirkt. In erster Linie kämpft sie für sich selbst, zu viele Enttäuschungen haben sie zu der gemacht, die sie jetzt ist. Auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück, erkennt sie es jedoch nicht und es war sehr interessant, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Eine etwas andere Liebesgeschichte – kompliziert und doch so einfach! Im vierten Kapitel wechselt die Perspektive das erste Mal zu Finn, der Jugendliebe Islas, Sternekoch und Besitzer des einzigen Pubs auf der Insel. Unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein, denn Finn liebt das Leben auf der Insel und kann sich nicht vorstellen, die Menschen dort zurückzulassen. Das bringt eine erfrischende Abwechslung in die Geschichte, wo doch der Leser nun eine ganz andere Seite Bailevars kennenlernt und sich von Finns Schilderungen verzaubern lässt. Mit seiner gefühlvollen und fürsorglichen Art, gelang es Finn direkt sich in mein Herz zu schleichen. Anne Sanders schafft es durch die beiden Protagonisten ein Szenario zu kreieren, das zugleich düster und beengend, als auch sehnsuchtsvoll und wunderschön wirkt. Finn weckte das Fernweh in mir, die Sehnsucht nach Strand und Meer und einem kleinen verträumten Ort. Was mir an Finn besonders gut gefiel, war die Tatsache, dass er selbstverständlich ein Traummann ist, das allerdings nicht so offensichtlich dargelegt wird, wie man es von einem Liebesroman sonst gewohnt ist. Das Klischee des perfekten Mannes mit dem Körper eines Gottes greift hier nicht und lässt die Geschichte authentisch und realistisch wirken. Die Autorin lässt hier genug Spielraum, sich seinen eigenen Finn auszumalen. Beide Charaktere bieten immer wieder Einblicke in ihre gemeinsame Vergangenheit, eine Jugendliebe, einfach und unkompliziert, die jedoch abrupt endete, als Isla beschloss die Insel zu verlassen. Es scheint vom ersten Moment, als empfinden die beiden immer noch etwas füreinander, allerdings werden ihnen natürlich auch viele Steine in den Weg zueinander gelegt. Auch die anderen Inselbewohner haben ihren eigenen Charme, vor allem die ältere Dame Shona, Finns Großtante und Islas wohl engste Freundin auf Bailevar, konnte mich überzeugen. Die alte Dame besitzt einen ausgezeichneten Sinn für Humor und einen gesunden Optimismus. Shona ist besessen von der Legende der verlorenen Insel und auch diese mystische Geschichte lädt zum Träumen ein. Auch ein geheimnisvoller Fremder wirft Rätsel auf, zumal die Inselbewohner Touristen nicht gewohnt sind. Diese Mischung machte Mein Herz ist eine Insel zu einem spannenden Liebesroman, mit einem kleinen Familiendrama und einem großen Geheimnis. Die Handlung an sich wurde zu keiner Zeit langweilig, dazu musste auch nicht immer etwas Gravierendes passieren. Anne Sanders erzählt in einem leichten, lockeren Ton, der den Lesefluss erleichtert. Es wirkt zu keinem Zeitpunkt überzogen und dennoch herrlich romantisch, gewitzt durch klug platzierte Ironie. Jedem Charakter verlieh sie einen eigenen Wesenszug, was mir besonders gut gefallen hat. Ihre Art zu schreiben lässt die Dinge lebendig wirken und die Beschreibungen der Insel konnten mich verzaubern und mich an einen mir unbekannten Ort entführen. FAZIT: Mein Herz ist eine Insel handelt von Verzweiflung, dem Gefühl verloren zu sein, von einem Mythos, der die Inselbewohner in seinen Bann zieht und einer großen Liebe, für die man sich ein Happy End wünscht. Ich habe die Charaktere gerne begleitet, vor allem Isla mit ihrer sturen, ironischen Art und dem Gefühlschaos. Aber auch Finn, dessen herzliches und mitfühlendes Wesen mich begeistern konnte. Die Geschichte eignet sich perfekt zum Abschalten und hält Spannung und große Gefühle bereit, die zu jeder Zeit authentisch wirken. Somit vergebe ich eine klare Leseempfehlung.

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