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Rezension zu
Mr. Mercedes

Wenn Unsichtbarkeit deine größte Stärke ist

Von: Buchkatze
21.01.2018

Mit Mr. Mercedes wanderte mein 5. Buch von Stephen King in meine Hände und es wird bei Weiten nicht das Letzte sein. Auf die Reihe wurde ich aufmerksam als ich den 3. Reihe bekam. Ich mag es nicht mitten in Geschichten hinein zu lesen, weshalb ich mich dafür entschied, die beiden Vorgänger zuerst zu lesen. Gesagt, getan und da wären wir nun. Der erste Fall für Bill Hodges ist vorbei und hinterließ so einige Geschmäcker. Dazu aber jetzt mehr. Sobald man die erste Seite angefangen hat, befindet man sich mitten im Geschehen. Wir erleben den Anschlag auf eine Jobbörse hautnah, aus der Sicht der Wartenden. Dies ist sehr hart, da man davor erfährt welche Art von Menschen sich zu diesem Zeitpunkt vor der Halle befinden. Nachdem wir den ersten Schock überwunden haben, lernen wir Bill Hodges kennen, welcher ein pensionierter Cop ist. Im Laufe der Geschichte erfahren wir dann im stetigen Wechsel, was er und der Mörder denken und wie sie handeln. Diese Wechsel sind sehr gut gelungen, da sie Spannung aufbauen und man sich stellenweise nicht traut die nächste Seite aufzuschlagen. Immerhin will man ja nicht den Guten im Buch verlieren. Auch wenn mir die Story sehr gut gefiel, war sie doch nicht so fesselnd wie ich es mir gewünscht hätte. Zwar war der Ideenreichtum von Stephen King deutlich zu spüren, aber mir wurde der Täter einfach zu früh entlarvt, wodurch eine viel zu lange Verfolgungsjagd begann. Im Schriftlichen kann man sich allerdings nicht beschweren, da man sehr geschmeidig durchs Buch kommt. Man hang nie an Fremdworten fest oder musste erst eifrig über Szenen nachdenken, da sich diese wie von selbst im Kopf aufbauten. Neben einer Menge Spannung, gab es aber auch Momente der Gefühle und der Unterhaltung. Typisch für King ist wohl auch der psychische Teil, welcher einfach in seine Bücher gehört. Das Buch endet mit einem Cliffhanger, welcher zumindest mich, sehr auf den Nachfolger neugierig gemacht hat. Bill Hodges, kann man sehr wohl als äußerst sympatischen Charaktere betiteln, da man im Buch einfach nix negatives an ihm findet. Als Cop hang er an seinem Job und gab hierfür alles. Mit seiner Familie hat er allerdings nur wenig Kontakt, was eigentlich sehr schade ist, im Laufe der Geschichte aber erklärt wird. Der, ich nenne ihn mal "Täter", hatte meiner Meinung nach ein ungesundes Verhältnis zur Welt. Obwohl er oftmals als hübsch bezeichnet wird, scheint er doch einfach in der Menge untergehen zu können. Er ist clever und technisch äußerst begabt, was ihm dazu veranlasst auch auf diesem Bereich zu zuschlagen. Tatsächlich machten mir seine Gedankengänge zunehmend Angst, da sie einfach unerwartet und teilweise sehr abartig waren. Als 3. wichtige Person erschien mir Holly, da sie der Charaktere war, bei dem ich am ehesten nachfühlen konnte, was sie dachte und wieso so handelte wie sie handelte. Auch wenn Holly bereits auf die 40 zu ging, hatte man im Buch das Gefühl, das man etwas über eine Jugendliche liest. Dies lag wahrscheinlich daran, das sie von ihren Eltern wie ein Kind behandelt wurde und sie ihr Nervenkostüm nicht wirklich ernst nahmen. Ich kann nur sagen, das ich Holly sehr mochte. Zusammengefasst waren die Charaktere bestens durchdacht und jeder gab mir das Gefühl das er im Buch genau an der richtigen Stelle stand. Natürlich ärgerte man sich über den ein oder anderen, aber dies gehört einfach dazu. Ich bin immer wieder beeindruckt wie sehr Stephen King es schafft seinen Figuren Leben einzuhauchen, so das man als Leser das Gefühl bekommt, sie irgendwann einmal auf der Straße zu begegnen. Einfach nur umwerfend. Auch wenn ich bei weiten nicht mehr so gefesselt bin von Covern die in schwarz, weiß und rot abgebildet sind, sagt mir dieses doch sehr zu. Es zeigt klar um was es im Buch geht, was ich immer sehr mag. Die Neuauflage wurde dem aktuellen Stil der Stephen King Bücher angepasst und passt damit perfekt in die Reihe. Ein interessanter Roman der aber ein Spur mehr Spannung hätte vertragen können. Die Identität von Mr. Mercedes wurde zu früh preisgegeben.

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