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Rezension zu
Rücksichtslos

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

aufschlußreiche Einblicke in Machtstrukturen und Veränderungen in der Ideologie unter

Von: huckleberryfriendz
01.02.2018

Ron T. Miscavige kam in seinen 30erJahren als Familienvater mit Hubberds Lehren in Kontakt, belegte, später auch mit seiner ganzen Familie, verschiedene Kurse und hatte 27 Jahre lang unterschiedliche Posten bei Scientologen inne. Er schildert in diesem Buch, wie er überhaupt zu dieser Gemeinschaft kam, die zunächst ohne besondere finanzielle Interessen zu vertreten, glaubten, die Welt besser machen und der Menschheit helfen zu können. Ausführlich schildert er, wie er samt seiner Familie immer stärker in dieser Glaubensgemeinschaft lebte, besonders nachdem sein Sohn als Sechzehnjähriger auszog um sich in einem Stützpunkt der Scientologen ausbilden zu lassen. Von dieser Karriere berichtet der Autor, von den Veränderungen, die im Laufe der Jahre in dieser Kirche / Sekte stattgefunden haben, von dem Wandel der nach seiner Meinung ursprünglich gut gemeinten Sache, über Bootscamps, Erziehungslager und anderer Methoden, hin zu einem menschenverachtenden Macht- und Finanzkonstrukt, das in seiner Wahl der Mittel an u.a. Stasi-Methoden erinnert. Durch finanzielle Abhängigkeit, Verstrickungen im System und der Ausweglosigkeit, wagen viele gar nicht den Versuch, dem zu entkommen. Der Autor hat dieses Buch nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Frau geschrieben, in dem er von anschließender Überwachung, ausgeübtem Druck auf Familienangehörige berichtet, die auf Anordnung den Kontakt zu ihm abbrachen. Sehr interessant fand ich auch die Darstellung der Strukturen von Scientology, samt ihrer verschiedenen Bases, Org, Einheiten, Abteilungen, Stützpunkte, der Lebensbedingungen der hart und nie zufriedenstellenden Masse an Arbeits“material“, im Gegensatz zum Chef sowie dem Umgang mit- und untereinander. Gerade die Schilderungen der persönlichen Wege, sowohl des Autors als auch seines Sohnes David, werden detailliert aufgezeigt, so dass man beim Lesen die Veränderungen im Laufe der Jahre nachempfinden kann. Für mich war es sehr aufschlußreich, zu erfahren, wie Mitglieder diese Gemeinschaft erleben, was sie bewegt, dort zu sein und schließlich auch, warum manche enttäuscht daraus ausbrechen. Schon lange habe ich in den Medien keine Berichte mehr über Scientology wahrgenommen; mir war überhaupt nicht bewußt, dass anfangs wohl andere als finanzielle Ansprüche im Mittelpunkt standen. Darüber zu lesen, wie sich diese Maxime, der Ton, die Methoden und Bestrafungen sich innerhalb der „Church“ verändert haben, auch auf Blick des Scientology-Chefes und seiner selbstgenommenen Macht, wurde sehr informativ dargestellt. Besonders hat mich auch beeindruckt, wie ruhig und nahezu sachlich der Autor trotz aller persönlichen Betroffenheit seine Erlebnisse und Erfahrungen bespricht; zu einigen Punkten habe ich online nach weiteren Informationen gesucht und von der Gegenseite nur haßerfüllte Tiraden finden können, was für mich den Inhalt sowie die Glaubwürdigkeit dieses Buches nochmals unterstreicht.

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