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Rezension zu
Kain und Abel

Noch lebendiger, frischer und fesselnder als die Clifton-Saga!

Von: Lesendes Federvieh
08.02.2018

Abel Rosnovski ist der uneheliche Sohn eines polnischen Adeligen und flieht über mehrere Stationen aus der russischen Kriegsgefangenschaft nach Amerika. Dort arbeitet sich der mittellose Mann im Hotelfach von ganz unten bis zum Hotelmanager hoch. Der am selben Tag geborene William Lowell Kane hingegen stammt aus einer millionenschweren Bankiersfamilie in Boston und wird das Amt des Bankpräsidenten übernehmen. Über 60 Jahre lang kreuzen sich ihre Wege im Ringen um Macht, Geld und Liebe immer wieder und sie verzehren sich in gegenseitigem Hass. Jeffrey Archer hat mit seiner siebenbändigen Clifton-Saga die letzten Jahre die Bestsellerlisten gestürmt und nun seine Trilogie um das Wetteifern zweier aus unterschiedlichen Welten stammender Männer nochmals überarbeitet, wovon "Kain und Abel" der erste Teil ist, der von mir fünf Eier bekommt. Vorneweg sollte noch erwähnt werden, dass ich über die Clifton-Saga auf dieses Buch gekommen bin, ohne die Erstausgabe von 1979 zuvor gelesen zu haben. Die Geschichte der beiden Männer, die am selben Tag jedoch in vollkommen unterschiedlichen Umständen geboren wurden, beginnt mit ihrer Geburt und erzählt noch kurz über ihren Tod hinaus ohne die historischen Ereignisse außer Acht zu lassen. Dabei wechselt die Erzählperspektive geschickt zwischen Abel Rosnovski und William Kane hin und her, sodass man nahezu ihr gesamtes Leben hautnah miterlebt. Das ewige Machtgerangel der beiden wird auch auf mehr als 700 Seiten nicht langweilig, denn die doch sehr extremen Charaktere sind konsequent ausgearbeitet und bestechen durch ihre jeweilige Einzigartigkeit. Während der aus russischer Kriegsgefangenschaft nach Amerika geflohene Abel Rosnovski sich von unten nach ganz oben hocharbeiten muss, wird William Lowell Kane buchstäblich mit dem silbernen Löffel im Mund geboren. Da Abel als Manager bald eine ganze Kette von Hotels besitzt, gerät er durch die Finanzierung selbiger immer wieder mit Kane ins Gehege. Auch wenn die beiden sich auf den Tod nicht ausstehen können, was sich als besonders schwierig gestaltet als ihre Familien sich ineinander verflechten, helfen sie sich oft gegenseitig, meistens ohne das Wissen des anderen, was stets unglaublich amüsant zu lesen war. So investiert Kane beispielsweise in Abels Hotelkette, da er diese als lukrative Anlage ansieht, wodurch er diesem so den Erhalt des Hotelimperiums sichert, wohingegen Abel Kane im Krieg das Leben rettete, indem er den verletzten Millionärssohn kilometerweit zur medizinischen Versorgung trug und ihn anschließend heimtransportieren ließ. Die Feindseligkeit von Kain und Abel ist offen zu spüren und doch schätzen sich die beiden insgeheim, was natürlich keiner der beiden je zugeben würde. Dabei wird ihre Lebensgeschichte frisch, fesselnd und überzeugend erzählt, sodass die Spannung bis zu den letzten Seiten erhalten bleibt, wo noch einige geheimnisvolle Verstrickungen aufgedeckt werden. "Kain und Abel" erzählt auf packende Art und Weise die Geschichte zweier einzigartiger Männer, die aus unterschiedlichen Welten stammen und durch ihr Verlangen nach Macht, Geld und Liebe miteinander verbunden sind. Wem bereits die Clifton-Saga gefallen hat, wird bei dem Auftakt zu Jeffrey Archers überarbeiteter Trilogie vollkommen auf seine Kosten kommen.

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