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Rezension zu
Der Thron der Dornen

"Wie oben so auch unten."

Von: Julia Sperfeldt
08.02.2018

Titel: Der Thron der Dornen Reihe: Jack Wynter (1) Originaltitel: Sons of the Blood (New World Rising 1) Autorin: Robyn Young Verlag: Blanvalet Genre: Historischer Roman Erschienen am: 15.01.2018 Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Blanvalet-Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. „Der Thron der Dornen“ von Robyn Young handelt von Jack Wynter, der von seinem Vater, mit einer geheimen Schriftrolle anvertraut, von England nach Sevilla geschickt wird, um dieses Geheimnis zu bewahren. Doch seine Feinde sind ihm auf den Fersen. Ein Jahr später zwingen die Ereignisse Jack dazu, wieder in seine Heimat zurückzukehren, und das Geheimnis der Schriftrolle zu lüften. Der Fokus der Handlung liegt auf Jack, doch die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven verschiedener Charaktere erzählt. Jack ist ein Bastard, der Sohn eines Adligen und einer Bürgerlichen und man erfährt schon früh, wie sehr er unter diesem Umstand in seiner Kindheit gelitten hat. Doch auch jetzt, als junger Mann, ist er immer noch ein Außenseiter der Gesellschaft. Als Jack nach England zurückkehrt, muss er feststellen, dass seine Eltern tot sind und Richard of Glouchester die Krone an sich gerissen hat und den rechtmäßigen Erben im Tower of London gefangen hält. Ihm bleibt nun nur noch die Möglichkeit, Verbündete zu finden und zu hoffen, dass seine ihm nicht zuvor kommen, das Geheimnis, welches er mit sich trägt, zu lüften. Der Schauplatz des Geschehens ist England im 15. Jahrhundert. Wer sich ein bisschen mit unserer Zeitgeschichte auskennt, wird feststellen, dass die Autorin neben fiktiven Charakteren auch viele reale Personen in die Story mit eingebaut hat. Die Handlung ist nach der Zeit der Rosenkriege angesetzt, also den Kampf der beiden Häuser York und Lancaster. Es herrscht Frieden im Land, doch Intrigen und Machtspiele sind an der Tagesordnung und es steht ein Umschwung bevor. Auch Jack hat bereits als Soldat im Krieg gedient. Da dies erst mein zweiter historischer Roman ist, den ich lese, kann ich keine großen Vergleiche positiver oder negativer Aspekte zu anderen historischen Romanen ziehen. Mir hat das Buch jedenfalls sehr gut gefallen. Ich mag die Mischung aus Fiktion und Realität. Man kommt am Anfang leicht ein bisschen durcheinander, da doch sehr viele Personen mit englischem Namen und deren Beziehungen zueinander dargestellt werden. Da muss man erstmal durch die ganzen Intrigen durchschauen! Aber zum Glück gibt es hinten ihm Buch ein Personenverzeichnis. Und für den, der geographisch nicht so bewandert sein sollte, gibt es vorne im Buch eine Karte Europas und Großbritanniens mit allen wichtigen Orten. Die Charaktere, die eine Hauptrolle spielen, sind sehr detailreich mit all ihren Stärken und Schwächen geschildert, das wird schon auf den ersten Seiten klar. „Der Knoten des Unbehagens in seinem Inneren löste sich auf. Er drehte sich um und rannte los, jagte zwischen den Reihen von Ständen hindurch zurück, rempelte in seiner Hast Leute an. Sein rechtes Knie, das er sich verletzt hatte, als er im Kanonenfeuer von Tewkesbury von seinem Pferd gezerrt worden war, pochte schmerzhaft.“ (S. 14) Nebencharaktere werden so viel wie es wichtig ist beschrieben, aber nicht übermäßig. Besonders atmosphärisch wurden die Orte und Landschaften erzählt, jedoch nicht so ausufernd, dass es langweilig wird oder man den Fokus der Geschichte verliert. „Die Sommernacht legte sich langsam über die Stadt, trieb dunkle Ranken durch das Wasser der Themse und ließ länger werdende Schatten die Gassen hinunterkriechen. Die Feuchte Luft verwandelte sich in Nebel, der sich in Ringen um die Laternen vor den Schänken legte.“ (S. 201) Leider kenne ich das alte England ja nicht persönlich, kenne den Tower of London nicht von innen, sodass ich hin und wieder Probleme hatte, mir den Aufbau von realen Burgen und Städten bildlich vorzustellen. Besonders fand ich, dass wir es hier mit einer Autorin zu tun haben, die aber fast ausschließlich aus der Sicht von männlichen Protagonisten schreibt und das auch noch perfekt. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen. Endlich mal eine Autorin, bei derer Geschichte es nicht um Liebe oder Herz-Schmerz geht, sondern die wirklich mal den Fortgang der Geschichte in den Fokus legt ohne nervige, weibliche Protagonistinnen! Also ein sehr schön geschriebener, historischer Roman, der mir wirklich gut gefallen hat mit toll beschriebenen Charakteren und Orten. Wer allerdings Frauen als Helden bevorzugt, der ist hier falsch. Leider habe ich erst zu spät gesehen, dass es der erste Band einer Trilogie ist, denn eigentlich wollte ich einen in sich abgeschlossenen Roman lesen. Aber das war mein eigener Fehler! Ich werde mir auf jeden Fall auch „Die Blutschrift“ angucken, mit der die Autorin ja bekannt geworden ist. Insgesamt gibt es von mir 4 Sterne!

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