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Rezension zu
Das Mädchen im blauen Mantel

Achte auf deine Worte ...........

Von: Melanie E.
11.02.2018

"Das Mädchen im blauen Mantel" erzählt eine schockierende Geschichte, die mir sehr nahe ging. Der Klappentext verrät schon eine ganze Menge, dennoch passiert noch so vieles mehr, was sich nicht mit wenigen Worten beschreiben lässt. Mir war bewusst, dass auch in den Niederlanden Juden verfolgt wurden und es entsetzt mich zutiefst herauszufinden, zu welchen Gräueltaten Menschen fähig sind. Nachdem ich im letzten Jahr Ausschwitz besucht habe ging las ich das Buch mit noch mehr Emotionen. Letztendlich geht es in "Das Mädchen im blauen Mantel" um den Kampf ums Überleben und der Verdeutlichung dessen, dass sich viele Menschen gegen die Machtübernahme der Deutschen auflehnen. Manchmal sind es Studentengruppen im Untergrund, manchmal sind es einfache Familien, die Menschen bei sich aufnehmen, um sie zu verstecken. Manchmal sind es deine Nachbarn die dich verraten und dich auffliegen lassen. Dir ist bewusst, dass du dein Leben verwirkst, wenn du andere zu schützen versuchst und dennoch sind es einige, die sich dennoch dazu entscheiden. Nun verschwindet aber ein junges Mädchen und wird gesucht, dabei bleibt kein Stein auf dem anderen und als Leserin bin ich mitten im Kriegsgeschehen und dennoch lebt das Buch auch von Hoffnung, denn die Menschen, die sich um andere sorgen gab es tatsächlich. Es war gefährlich und dennoch kommt Nächstenliebe ins Spiel und nimmt einen großen Teil des Buches ein. Mir hat dies sehr zugesagt, denn es deckt das Böse zum kleinen Teil zu und zeigt auf, dass es vielen eben nicht egal war, was in ihrer Stadt geschieht. Warum verschwinden Menschen und was geschieht in den sogenannten Arbeitslagern? Der Autorin gelingt es historische Fakten in ein abenteuerliches Buch zu verwandeln, um dabei auch Emotionen wie Wut und Trauer hochkochen zu lassen, wobei natürlich auch wie schon erwähnt auch Nächstenliebe einen großen Teil der Story einnimmt, denn viele Menschen (vor allem Kinder / Säuglinge) können auch gerettet werden. Dies kann aber auch nur dann geschehen, wenn andere dazu bereit sind sich aufzuopfern und sich selbst in Gefahrenzonen zu begeben. Hanneke, die Protagonistin im Jugendbuch ist anfangs sehr blauäugig und wirkt naiv. Sie muss sich selbst verändern und das geschieht allmählich. Sie selbst fühlt sich schuldig am Tod ihres Freundes Bas und diese Trauer gibt ihr den Mut sich auf die Suche nach dem Mädchen im blauen Mantel zu begeben. Es ist scheinbar eine Wiedergutmachung. Ein Leben gegeben und ein anderes zu retten versuchen? Was letztendlich utopisch klingt, gibt dem Roman dennoch ein klein wenig Wärme unter all dem Schrecken der vergangenen Zeit, denn für ein Mädchen nimmt dies eine positive Wende, was alleine durch einen Verrat zu verantworten ist. Ich möchte "Das Mädchen im blauen Mantel" gerne eine Leseempfehlung aussprechen, da ich die historischen Fakten gelungen dargestellt fand und einem Kinder - und Jugendbuch absolut angemessen. Es ist wichtig, dass wir vergangenes nicht zudecken, sondern auch ganz offen damit umgehen. Leider ist es eine wahre Geschichte, verpackt in eine Story, die zwar hier und da absolut fiktiv wirkt, aber eben auch viele Wahrheiten beinhaltet. Ich möchte, dass sich meine Kinder damit auseinandersetzen und ebenso wie ich mit Wut und Trauer reagieren. ★★★★★

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