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Rezension zu
Schwerelos

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Überraschende Zukunftsvision und ungewöhnliche Liebesgeschichte

Von: Friedelchen
12.02.2018

90 Minuten - mehr Zeit bleibt Carys und Max nicht, bis sie sterben müssen. Denn nach einem verheerenden Unfall im Weltall schweben die beiden ohne Hoffnung auf Rettung durch den dunklen Raum, und langsam geht ihnen die Luft aus. Während sie verzweifelt nach einem Weg suchen, wie sie doch noch überleben könnten, erinnern sie sich an ihre gemeinsame Zeit auf der Erde und wie ihre verbotene Liebe sie in ihre jetzige Situation gebracht hat... Es gibt immer mal wieder Bücher, an die man mit einer recht klaren Erwartungshaltung herangeht, und die sich dann doch ganz anders entwickeln, als man vermutet hat. Schwerelos ist für mich so ein Buch, denn mit vielem hier hatte ich so nicht gerechnet - vor allem nicht mit dem überraschenden Ende. Statt dramatischer Liebesgeschichte im Weltall habe ich hier einen Blick in die Zukunft unserer Welt werfen können, der mich gleichermaßen fasziniert und erschrocken hat. Es beginnt im Weltall. Nachdem ihr Schiff von Meteoriten getroffen wurde, haben sich Max und Carys in ihre Raumanzüge gerettet und schweben nun immer weiter von ihrem zerstörten Raumschiff fort. Doch so leicht geben die beiden nicht auf, auch wenn ihnen nur noch für 90 Minuten Atemluft bleibt, um nach einem Ausweg aus ihrer dramatischen Situation zu suchen... Schwerelos ist eine faszinierende Science Fiction Geschichte mit ungewöhnlicher Zukunftsvision und spannenden technischen Entwicklungen. Rein vom Klappentext her hatte ich nicht damit gerechnet, dass die Handlung in der Zukunft angesiedelt sein würde, und war daher sehr überrascht von der Gesellschaft, die mir hier aufgezeigt wurde. Während die USA und der Nahe Osten sich in einem verheerenden Atomkrieg gegenseitig vernichtet haben, blüht der Rest der Welt in einer utopischen Gesellschaft auf. Staaten und Religionen gibt es nicht mehr, und jeder Bürger zieht alle drei Jahre an einen neuen Wohnort, um zu starke Bindungen zu vermeiden. Während einer dieser Rotationen lernen sich Carys und Max kennen und beginnen eine von der Gesellschaft verbotene Beziehung. Warum das so ist und wie sie letztlich im Weltall gelandet sind, darüber will ich euch gar nicht mehr verraten :-) Ich fand es total faszinierend, die Feinheiten dieses Gesellschaftsentwurfs zu erkunden; fast noch spannender als die Geschehnisse im Weltraum, die zeitlich später angesiedelt sind. Was mir hier jedoch leider ein wenig gefehlt hat, war das leidenschaftliche Mitfühlen. Besonders bei Liebesgeschichten fiebere und leide ich gerne mit dem Paar mit und verliebe mich selbst gern ein Stück weit in die Charaktere. Und auch wenn es in der Beziehung von Max und Carys jede Menge Dramatik gibt, habe ich mich den beiden doch über weite Strecken nicht so verbunden gefühlt wie bei manch anderen Geschichten. Zumindest bis zu 2/3 der Geschichte. Woran das lag kann ich leider gar nicht genau benennen. Aber abgesehen davon hat mich die Geschichte doch sehr mitgerissen, und das lag nicht nur an dem dramatischen Setting, sondern vor allem an dem faszinierenden Gesellschaftsentwurf, der die Vor- aber auch Nachteile einer Utopie aufgezeigt hat. Und auch das überraschende und kontroverse Ende hat dazu geführt, dass ich mich auch noch lange nach dem Zuklappen des Buches gedanklich damit beschäftigt habe. Mein Fazit: Schwerelos ist ein faszinierender Scifi-Liebesroman, der mir jede Menge Stoff zum Nachdenken gegeben hat; über das Bedürfnis nach Partnerschaft, darüber, was eine utopische Gesellschaft ausmacht und was man alles bereit ist, für die Liebe zu tun. Ich fand die Mischung sehr gelungen und empfehle euch das Buch gerne weiter!

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