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Rezension zu
Die Oleanderfrauen

Jule ohne Plan

Von: Carmen Vicari
12.02.2018

Hamburg, 1936: Sophie Terhoven genießt das komfortable Leben als Tochter eines Kaffeebarons. Zusammen mit ihrem Freund Malte besucht sie die höhere Schule und gemeinsam lernen sie für die nächsten Prüfungen. In dem Sohn der Köchin findet Sophie nicht nur einen guten Freund, sondern auch ihre erste Liebe. Doch die Kluft zwischen arm und reich scheint unüberwindlich zu sein. Doch dann geschieht etwas sehr unerwartetes, das nicht nur das Leben von Sophie grundlegend verändern wird. Hamburg, 2016: Jule Weisbach versucht sich mit einem urigen Café selbstständig zu machen. Sie legt besonderen Wert auf die Kaffeebohnen, ihre Röstung und deren Zubereitung. Das macht sich nicht zuletzt im Geschmack bemerkbar. Auch haben diese Bohnen ihren Preis. Dennoch möchte Jule sie nicht zu teuer verkaufen, um ihrer Kundschaft etwas bieten zu können. Eine saftige Mieterhöhung stellt aber nun den Fortbestand ihres kleinen Cafés in Frage. Doch dann lernt Jule Johanna kennen, die beim Aufräumen des elterlichen Hauses ein Tagebuch gefunden hat, das ursprünglich mal einer Sophie Terhoven gehört hat… Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Schnell konnte ich in die Geschichte eintauchen. Sowohl Jule, wie auch Sophie und Johanna wurden mir schnell sympathisch und gemeinsam mit den drei Frauen ging ich auf Entdeckungsreise nach alten Familiengeheimnissen und verborgenen Wünschen. Die Geschichte wird nicht nur aus der Sicht der drei Frauen geschrieben, auch kommen immer wieder Tagebucheinträge vor, die – in meiner Ausgabe – leider sehr schwer zu lesen sind. Dennoch war die Geschichte spannend und baute sogar einen regelrechten Sog auf, so dass man das Buch nur schwer zur Seite legen konnte. Dennoch musste dies manchmal sein, denn die ganzen Ereignisse wollten teilweise häppchenweise verdaut werden. Neben einem sehr kleinen Einblick in die Kriegsgeschehnisse, habe ich vor allem recht viel über Kaffee gelernt. Die Protagnisten sind authentisch, plastisch und sehr emotional. Das Ende war für mich nicht wirklich überraschend, auch wenn ich mir ein wenig mehr Zufall gewünscht hätte. Für den interessierten Leser bietet die Autorin am Ende noch ein historisches Nachwort an. Jule hat in dem Buch recht viel gebacken. Einige der Rezepte finden sich am Ende des Buches, was mich sehr gefreut hat, klang doch manches sehr lecker. Fazit: Eine herzerwärmende Geschichte mit viel Tragik, Leid, Freud und Hoffnung. Als Leser wird man bei diesem Buch emotional sehr gefordert und es fällt einem am Ende schwer, Jule und ihre Freunde wieder ziehen zu lassen. Wie gerne würde ich doch mal in ihrem kleinen Café vorbeischauen und sie persönlich kennenlernen.

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