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Rezension zu
Das Fell des Bären

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Coming of Age in einer wunderbaren Erzählung

Von: Isolde aus München
18.02.2018

Die Erzählung einer Sohn-Vater-Beziehung spielt in der Gebirgswelt der Dolomiten und erzählt vom klugen, sensiblen Jungen Domenico, der mit seinem Vater im Dorf Colle Santa Lucia lebt. Das Leben ist hart und seit dem Tod der Mutter hat sich der Vater Pietro emotional weit von seinem Sohn entfernt. Kaum ein Wort spricht er mit seinem Kind, fast wirkt er hartherzig auf die Leser. Tapfer lebt Domenico den Alltag zwischen Schule, Angeln am Fluss, Gedanken an das schöne Mädchen Maria, seinen täglichen Pflichten zu Hause, immer im Bewusstsein, von seinem Vater nicht beachtet und wertgeschätzt zu werden. Eines Tages, als ein Bär (wahrhaft teuflisch soll er sein, erzählen sich die Männer des Dorfes) in der Gegend auftaucht, nimmt eine Geschichte seinen Lauf, die das Leben von Domenico und Pietro verändern wird. Die beiden begeben sich auf eine Jagd. Eine Jagd nach dem Bären, die sie in die Einsamkeit der Berge bis zum Hexenwald führen wird. Wenige Tage nur, die ein Leben verändern. Es scheint, mit jedem Schritt öffnet sich die harte Schale des Vaters ein Stück und Domenico und auch die Leser erkennen, dass der Vater nicht nur der hartherzige Mann ist, sondern auch ein empfindsamer fürsorglicher Vater sein kann. Mit einer sehr schönen klaren Sprache erweckt der Autor Matteo Righetto die Erzählung zum Leben. Bildhaft sieht der Leser, die Leserin die Welt der Dolomiten, das Dorf, den Wald und die Menschen vor sich. Die Geschichte wandelt sich, aus der reinen Sicht von Domenico am Anfang rückt die Person des Vaters im Laufe der Handlung mehr in den Fokus. Man lernt ihn kennen und versteht seine Tragik. Sein sich Fremdfühlen im Dorf und sein Aufblühen und Authentischwerden in der Freiheit der Natur und der Welt der Berge. Ergreifend ist das Ende der Geschichte, traurig und fast zärtlich, die Schilderung. Zurück bleibt man als Leser/in und denkt noch lange an diese Geschichte und erinnert sich an den besonderen Moment, als der Vater zum ersten Mal seinen Sohn beim Kosenamen Mendego nennt.

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