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Rezension zu
Prost, Baby!

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Prost, alle Mamas da draußen!

Von: mamaliest
19.02.2018

Ich habe dieses Wochenende viel gelacht. Trotz des Mamawahnsinns, der am Wochenende immer in konzentrierter Form zutage tritt, weil man die Kinder gefühlte 24 Stunden lang bespaßen muss, weil es laut und chaotisch ist, weil ständig irgendwer was von dir will. Warum ich mich trotzdem so amüsiert habe? Ich habe Katie Kirbys „Prost, Baby!“ gelesen. Katie schreibt ungemein sarkastisch und mit einem sehr ehrlichen Blick über die Tücken des Elternseins. Da sie, wie ich, zwei Söhne hat, war das Identifikationspotential gleich gegeben. „Prost, Baby! – Das Buch, das alle Helikoptereltern hassen werden“ enttarnt die Autorin zwar an der ein oder anderen Stelle auch als zumindest helikopteraffin, aber über weite Teile denkt man sich nur: „Wie herzerfrischend, dass es mal jemand laut ausspricht!“ Ungeschönt erzählt sie vom „Klorollenstadium“ ihrer Schwangerschaft, über Kinderhäufchen auf dem Teppich, die belohnt werden wollen, weil das Häufchen, ganz gemäß Anweisung, ja nicht in die Hose gegangen ist. Sie berichtet von dem allabendlichen Bedürfnis nach Gin, der Wirksamkeit von Erziehung mittels Keksbestechung und von dem Trauma, das jede Mama erfährt, wenn sie zum ersten Mal bis über beide Ohren verkatert versucht, sich mit der „Totstellen“-Technik aus der Affäre zu ziehen. Ihre Ausführungen schmückt die Autorin mit simplen Strichmännchencartoons, die für sich alleine genommen schon so witzig sind, dass ich sie am liebsten ausschneiden und in einem großen Rahmen an die Wand hängen würde, nur um mich stets daran zu erinnern, dass es nicht nur mir so geht. An keiner Stelle dieses Buches entsteht der Eindruck, dass man es hier mit einer verbitterten Mutter zu tun hat, die ihre Kinder nicht aufrichtig liebt. Im Gegenteil. Jede Mama dieser Welt kann die Freude über Kinder, die schlafen, nachvollziehen und zumindest die meisten Frauen (behaupte ich mal) haben in der Süßigkeitenlotterie schon einmal den Kürzeren gezogen und sich gefragt, ob sie jetzt ein schlechtes Gewissen haben müssen, weil die Kinder zum Frühstück ausschließlich Zucker konsumiert haben. Was das Buch schafft und wofür ich der Autorin von Herzen dankbar bin: es erinnert uns daran, das Thema Kinder und Erziehung nicht so bitterernst anzugehen. Diesen ewigen Perfektionismus auch mal abzulegen, ohne gleich Schuldgefühle zu haben. Sich daran zu erinnern, dass wir auch alle mit der extra Portion Milch groß geworden sind und das auch ganz ohne Zahnzusatzversicherung. Das Leben soll kein Regelwerk sein oder um es mit den Worten eines meiner Lieblingssänger zu sagen: „Immer muss ich alles sollen, jetzt lasst mich doch auch endlich mal etwas wollen!“ (Gisbert zu Knyphausen). Ja Kind, du hast recht. Also komm, schau dir deine Lieblingssendung im Fernsehen an, mit Chips auf dem Sofa. Genieß es, Kind zu sein. Ich genieße es, dir dabei zuzusehen.

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