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Rezension zu
Schlaflied

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Perfekte nordische Stimmung, rasant und spannend

Von: brigitta
19.02.2018

Kurze Zusammenfassung: Stockholm wird von geflüchteten Menschen förmlich überrannt und die Stadt wird der Lage nicht mehr wirklich Herr. Auf der einen Seite gründen sich nationale Bewegungen, die eindeutig Position gegen die Geflüchteten beziehen, auf der anderen Seite sind die vielen freiwilligen Helfer, die die Situation mit aller Kraft zu meistern versuchen. Dazwischen stehen die Geflüchteten und viele, die sich an diesem Menschenpool förmlich bedienen wie in einem Selbsbedienungsladen. In Smaland wird die Leiche eines Jungen gefunden, mit durchschnittener Kehle und eindeutig mißbraucht. Olivia Rönning, die auch selbst ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe arbeitet wird mit dem Fall betraut, doch ihrer Chefin Mette ist klar, dass hier Verstärkung gebraucht wird. Mette entscheidet sich Tom Stilton wieder zurück zu holen. Tom scheint seine Krise überwunden zu haben, hat wieder einen festen Wohnsitz und will auch arbeiten. Olivia und Tom ermitteln nun gemeinsam in diesem Fall. Die Spur des Jungen führt sie nach Rumänien und dort in die schlimmsten Slums Europas und zu den gefürchtetsten Mafiabossen des Kontinents. Aber auch in Schweden wird die Spur klarer, nämlich dann, als sich Muriel an Tom wendet. Muriel hat ein geflüchtetes Mädchen in Obhut genommen und schwebt nun in Gefahr. Tom und Olivia wissen nun, dass geflüchtete Kinder in Schweden nicht unbedingt sicher sind ...... Fazit: Ich liebe ja nordische Krimis und dieser Krimi hat alle meine Erwartungen absolut erfüllt. Es gibt verschiedenen Handlungsstränge, die sich nach und nach zu einer Geschichte verweben. Der Ermittler ist ausreichend geschädigt um als original nordischer Ermittler zählen zu können und die Abgründe, die sich auftun sind, typisch nordisch, sehr tief. Die Erzählweise ist sehr eingängig und das Buch liest sich sehr rasant. Also so, dass ich abends nur ein Stündchen lesen will und auf einmal sind zwei Stunden vorbei. Mit diesem Ermittler-Duo gibt es schon andere Bände, in diesem Buch wird auch immer mal wieder auf alte Fälle Bezug genommen, doch das ist nicht weiter störend. Ich habe bisher noch kein Buch von Cilla & Rolf Börjlind gelesen und hatte so keine Informationen über die vorangegangenen Fälle. Ich habe trotzdem alles verstanden, mir fehlten keine wichtigen Infos und das was erwähnt wird spoilert auch nicht. Also kann ich auch gut die Vorgänger lesen und muss keine Reihenfolge einhalten. Dies ist nun schon das vierte Buch, dessen Geschichte sich rund um die Flüchtlingskrise rankt, dass mir in die Hände fällt. Ich finde gut das dieses Thema nun auch Einzug in die Belletristik nimmt und den Fokus auf einen anderen Blickwinkel lenkt, als wir in den sozialen Medien und im TV erhalten. Hier geht es weg von den nackten Fakten und werden eher auf die menschliche Seite gelenkt. Die Botschaft ist, wir sind alles Menschen und das auch in unserer Gesellschaft eine Entmenschlichung in großem Stile passieren kann. Für Menschenhandel und Sklaverei gibt es auch in Europa einen Markt und auch hier, in unserer zivilisierten Gesellschaft gibt es Menschen, die ihre Artgenossen wie Gegenstände behandeln, benutzen und wegwerfen. Aber trotzdem dem schweren Hintergrundthema ist dies ein toller Krimi, der richtig spannend ist.

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