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Rezension zu
Atlas Obscura

ein obskurer Atlas

Von: meggie
21.02.2018

Unsere Erde hat viel reizvolles zu bieten. Lange Sandstrände, die zum Urlaub einladen, hohe Berge, die eine fantastische Aussicht bieten. blaue Seen, romantische Landstriche. Doch auch von Menschenhand geschaffenes ist sehenswert: die Freiheitsstatue, der Eiffelturm, Museen, Gärten und vieles mehr. Und doch gibt es so einige Orte auf der Welt, die nicht nur sehenswert sind, sondern auch skurril, bizarr, ungewöhnlich, fantastisch, ekelerregend, mysteriös, unterhaltsam oder einfach mit der Frage verbunden: Was will uns der Erbauer damit wohl sagen? Die Autoren Josua Foren, Dylan Thuras und Ella Morton haben genau diese Orte zusammengetragen. Heraus kam dabei ein "Atlas Obscura", eine Karte mit obskuren Orten, die man in einem normalen Reiseführer wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen würde. Dabei ist der "Atlas Obscura" in die verschiedenen Kontinente eingeteilt. Wir beginnen in Europa, siedeln dann über nach Asien, Afrika und Australien und Ozeanien, machen weiter in Nord- und Südamerika und landen letztendlich in der Antarktis. Neben bekannten Sachen wie z. B. der schon oft erwähnte Rakotzbrücke in Gablenz/Sachsen (siehe Bild oben) sind es aber definitiv die unbekannten Orte, die eine Faszination ausüben. So war mir nicht bekannt, dass es in Niedersachsen, genauer in Herzberg am Harz eine Einhornhöhle gibt, die deshalb nach den Fabelwesen benannt ist, weil die damaligen Entdecker die dort gefundenen Knochen erst dem Einhorn zuordneten und damit sicher waren, die Existenz der scheuen Tiere nachgewiesen zu haben. Erst später fand man heraus, dass die Knochen von Löwen und Höhlenbären stammten. Doch die Vorstellung an sich ist schon sehr romantisch. Begeben wir uns nach Großbritannien, erwarten uns auch dort enorm skurrile Dinge. Hier z. B. die Hundeselbstmord-Brücke in Dumberton, West Dunbartonshire. Irgendetwas an dieser Brücke bringt die Hunde dazu, hinunterzuspringen. Seit den 1960er Jahren sind schon über 50 Hunde zu Tode gekommen. Der Verdacht liegt auf dem Geruch der Nerze, die die armen Hunde um den Verstand bringt. Die Brücke kann besichtigt werden, Hunde sind dort jedoch verboten. In Asien gibt es ja schon einige Bräuche, die seltsam sind, aber wir wissen ja, es gibt immer etwas, dass das Unvorstellbarste toppen kann. Elefantenpolo ist dabei noch das harmloseste, das größte Buch der Welt ist schon interessanter. Es befindet sich in Mandalay und besteht aus 729 Marmortafeln, die jeweils 1,50 Meter hoch sind und mit bis zu 200 Zeilen versehen sind. In Japan, genauer in Tokio gibt es einen Altar, der erschlagenen Insekten geweiht ist und in Mimizuka, Kyoto gibt es einen Hügel, der aus abgeschlagenen Ohren und Nasen besteht. Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten und der verrücktesten Orte. Hier findet man nicht nur das größte Garnknäuel der Welt, sondern auch den Club33, gegründet von Walt Disney. Man findet ihn in Anaheim im Disneyland, genauer jedem den Ausgang der Fluch-der-Karibik-Themenfahrt. Ein Club, in dem man nur hineinkommt, wenn man 25.000 Dollar Aufnahmegebühr und 10.000 Dollar Jahresgebühr bezahlt. Walt Disney selbst hat diesen Club nie gesehen, weil er vor Vollendung starb. In Seattle lebt unter der Aurora Bridge ein Troll. Zwar aus Beton, doch überaus beeindruckend, da 5 1/2 Meter hoch. Das Besondere an ihm, man darf auf ihm herumklettern. Dies sind nur ein paar Beispiele der unzählig aufgelisteten Dinge. Entweder von Menschenhand geschaffen oder von der Natur. Dabei sind es auch vielen exzentrischen Menschen zu verdanken, dass wir uns Orte anschauen können, die man sich eigentlich nicht vorstellen kann. Gärten, die mit schaurigen Statuen aufwarten, Schlösser, die von einer Person gebaut wurden und bis heute noch nicht abgeschlossen sind. Aber auch die Natur bietet ein Schauspiel der besonderen Art. Grüne oder rosane Seen, deren Farbe den dort lebenden Algen geschuldet ist. Bergformationen, die die Fantasie anregen oder Pflanze, die an den unmöglichsten Stellen wachsen. Unsere Erde ist ein faszinierender Ort mit undenkbar vielen Möglichkeiten. Und ich gehe davon aus, dass noch längst nicht alles entdeckt wurde. Vielleicht sammeln die Autoren weiter und es gibt einen weiteren Band, in welchem die Wunder der Erde aufgezeigt werden. Ich habe mir so einige Dinge ausgesucht, die ich besuchen werde, gerade was Europa anbetrifft. Denn hier gibt es mehr zwischen Himmel und Erde, als die Schulweisheit sich träumen lässt. Fazit: Eine obskure Karte unserer Welt.

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