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Rezension zu
ONE OF US IS LYING

Breakfastclub trifft Mordkomplott

Von: lex
24.02.2018

Immer wieder gibt es tolle Überraschungen unter den Jugendbüchern - „One of us is lying“ ist für mich so eine Überraschung. Was für ein toller Whodunit-Krimi! Erstmals seit sehr langer Zeit konnte ich eine Auflösung weder zu früh erraten, noch fand ich sie in irgendeiner Weise an den Haaren herbeigezogen. Mit dem Buch hatte ich Spaß, von der ersten bis zur letzten Seite. Im Groben geht's darum, dass fünf Schüler gemeinsam nachsitzen - Cooper, Addy, Bronwyn, Nate und Simon. Ein Supersportler, eine Schulschönheit, eine Streberin, ein Bad Boy und ein Außenseiter. Plötzlich gibt es einen Toten und vier der Kids geraten unter Mordverdacht. Waren sie‘s oder waren sie‘s nicht? Und wenn nicht, wer dann? Das sind natürlich die Fragen, um die es eigentlich geht. Ganz großartig gelingt es der Autorin aber auch, Charakteren, die anfangs stereotyp und flach erscheinen, mit jeder Seite mehr Leben einzuhauchen. Über Perspektivwechsel verleiht Karen M. McManus ihren Klischeeteenagern in bester Breakfastclub-Manier Profil und demontiert bis zu einem gewissen Grad die Erwartungen des Lesers. So interessant die Details zum Mordfall sind, gegenüber den zwischenmenschlichen Konflikten, die er auslöst, geraten sie dann auch fast in den Hintergrund. Dinge, die die Tatverdächtigen lieber für sich behalten hätten, kommen ans Licht und sprechen sich rum - erst in der Schule, dann ziehen sie größere Kreise. Misstrauen und Spekulationen machen die Runde, verstärkt durch das Lauffeuer sozialer Medien. Vor allem für Addy, eigentlich das typische gutaussehende Mädchen aus der In-Clique, hat das Konsequenzen. Aber auch das Leben der anderen Verdächtigen gerät mächtig in Aufruhr. Das zu lesen ist spannend, ja hochunterhaltsam und trotzdem realistisch und vorstellbar. Hier braucht es nicht einmal viel Action, Detektivspiele (die es eher am Rande gibt) oder irgendwelche übertriebenen Wendungen. Geschichte und Personen sind in Bewegung und deshalb auch keinen Moment langweilig. Selbst der Liebespart, der in einem Jugendbuch selten fehlen darf, ist gut gemacht. Ganz ohne Klischee kommt er zwar nicht aus, fällt aber nicht ins Übertrieben-Kitschige ab. Das Beste aber ist, dass auch der Kriminalfall vollkommen überzeugt. Obwohl sich das Puzzle Stück für Stück zusammensetzt und man super miträtseln kann, stand ich komplett auf dem Schlauch und hatte erst ganz am Ende ein Ahnung, was wohl hinter allem steckt. Eventuell hätte die Polizei etwas weniger träge diversen Hinweisen nachgehen können, das war's aber schon mit Kritik. Ich habe die Geschichte mit einem Gefühl von Betroffenheit und Faszination beendet und zolle der Autorin großen Respekt für diese kühne Idee und ein tolles Debüt! Fazit: Die perfekte Mischung aus "Popcorn" und "substanzhaltig". Ein Pageturner - spannend, modern und kreativ. "The Breakfast Club" trifft Mordkomplott - uneingeschränkter Lesetipp für alle Jugendlichen und Junggebliebenen! Ich werde „One of us is lying“ sicher noch mehrfach an die Teenies ringsum verschenken.

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