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Rezension zu
Mr. Mercedes

King kann auch Thriller

Von: Der Büchernarr
25.02.2018

Eine schlechte Nachricht vorab. Für all diejenigen, die diesem Werk das Prädikat „schlechtes Horrorbuch“ geben. Es ist gar kein Horrorbuch. Auch wenn der Autor Stephen King heißt. Wer Stephen King kennt, sollte wissen, dass er beileibe nicht nur Horror-Romane schreiben kann. So wie eben im vorliegenden Fall, bei dem es sich um einen gutgeschriebenen Thriller handelt. Tiefgang Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Auf der einen Seite haben wir den pensionierten und titelgebenden Polizisten Bill Hodges, auf der anderen den berüchtigten „Mr. Mercedes“ Brady Hartsfield, ein emotional gestörter Psychopath. Diese beiden Personen übernehmen die Hauptrolle in diesem Buch, wobei King sich zuweilen Zeit nimmt, diese samt ihrem Leben näher zu beschreiben. Dadurch verliert die Geschichte auf der einen Seite den Thrill, gewinnt aber enormen Tiefgang. Die Charaktere bekommen ein Leben, das gewöhnlicher nicht sein kann. Und damit wird der Leser Zeuge von der Paraderolle von Stephen King, der er sich so gern bedient: Wie aus dem gewöhnlichen Alltag ein Horrorszenario entwächst. Spannung Durch so manche Wendung in der Geschichte, bleibt diese spannend, auch wenn phasenweise durch die ruhige Erzählung eine gemächlichere Erzählweise gewählt wurde. Ich fand es sehr interessant, wie King sich vorstellt, wie es im Inneren eines gestörten Menschen aussieht und aus welchem Umfeld er stammt. Einem Menschen, der ohne zu zögern das Leben eines anderen auslöscht. Diesem Umfeld geschuldet ist der Umstand, dass sich King wieder einer sehr deftigen und derben Ausdrucksweise bedient. Auch kann er es nicht lassen, sich in dem ein oder anderen möglicherweise Ekel erregenden Detail zu verlieren. Dennoch nochmals der Hinweise, dass es sich nicht um ein Horrorbuch handelt, aber dennoch für zartbesaitete oder minderjährige Leser nicht geeignet ist. Sprecher Als Sprecher hat sich für die neueren Stephen King Bücher glücklicherweise David Nathan etabliert. Zuvor war es Vittorio Alfieri, um den Hörer lieber einen Bogen machen sollte. Nathan hingegen versteht es seine Stimme gekonnt einzusetzen. Bei einer über die gesamte Länge des Hörbuchs hinweg gleichbleibender Qualität. Fazit Stephen King hat in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen, dass er über alle Genregrenzen hinweg gute Romane schreiben kann. Mit Mr. Mercedes als ersten Teil der Trilogie zeigt er eindrucksvoll, dass er auch einen „gewöhnlichen“ Krimi bzw. Thriller schreiben kann. Wer gerne Einblicke in das Leben und Wirken eines Psychopathen erhält, sollte hier zugreifen. Liebhaber gepflegter Horrorliteratur greifen besser zu anderen Werken.

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