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Rezension zu
Magic Kitchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Küche als Wohlfühlort

Von: Turbohausfrau
28.02.2018

Das Buch, über das ich heute schreiben will, ist ausnahmsweise kein Kochbuch. Es geht um Ordnung in der Küche. Als hätte jemand, der gern kocht, Unordnung in der Küche! *hüstel* Ich gestehe, dass es bei mir vor allem mein Abstellkammerl ist, das immer wieder zum Saustall verkommt - weil praktisch: Türe zu und keiner sieht mehr, was sich dahinter abspielt. Und da kommen mir die Gedanken der italienischen Bestsellerautorin Roberta Schira gerade recht: Die Küche ist der Ort, der in allen Kulturen eine herausragende Bedeutung hat, denn da wird die Nahrung mithilfe einer Feuerstelle vom rohen in den zubereiteten Zustand versetzt, Zutaten werden zu Gerichten. In meinem Elternhaus war es auch der Lebensmittelpunkt, denn wenn gekocht wurde, konnte ich am großen Esstisch meine Aufgaben machen, an dem Tisch wurde Zeitung gelesen, mein Opa hat öfter in der Wohnküche nachmittags ein Nickerchen gemacht und abends wurde gemeinsam gegessen. Wie Roberta Schira es ausdrückt: In der Küche spielt die Musik des Lebens. Nicht zuletzt ist es ein Ort der weiblichen Herrschaft - meistens. Und so einen Platz soll man einfach nicht verkommen lassen! Der Ansatz der Autorin, dass es eine/n Herrscher/in in der Küche geben muss, die/der ein straffes Regiment führt, kommt aus ihren Erfahrungen in der Gastronomie, wo Küchenchefs angeblich immer ein straffes Regiment führen. Ich kann dem insoweit zustimmen, als eine Küche für die Person funktionieren muss, die dort die meiste Zeit werkelt. Roberta Schira gliedert das Buch in drei Teile. Im ersten Abschnitt geht es um die richtige Motivation, die natürlich immer Grundlage von jedem Handeln ist. Im zweiten Abschnitt geht es um Verhaltensprägung und Reinigung. Dafür wird die Küche in Segmente geteilt, die vier Elementen (Erde, Luft, Wasser, Feuer) zugeordnet werden. Schritt für Schritt wird alles ausgeräumt, gereinigt und danach übersichtlich und platzsparend wieder eingeräumt. Dabei wird auch gleich entrümpelt nach dem Ein-Monats-Prinzip: Ist ein verschwundener Deckel einer Vorratsdose nach einem Monat nicht aufgetaucht, dann weg mit der Dose, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der Deckel später wieder zum Vorschein kommt, sehr gering. Mir gefällt der dritte Abschnitt am besten, denn da werden Geheimtipps von Küchenchefs verraten, es geht um Ordnung auf dem Teller (Stichwort: Wie richte ich schön an?), es geht um Harmonie, Freude und Feiern. So, und davon verrate ich nicht mehr! Wer mehr wissen will, geht zum Buchhändler am Eck und bestellt sich das Buch. Ob ich der Autorin ganz und gar zustimme? Nein. In manchen Punkten ist mir die Herangehensweise zu - wie soll ich sagen? Italienisch! Ich glaube nicht, dass man eine Beziehung mit einem Mann beenden muss, weil er den Herd nicht bedienen kann. Das ist mir zu emotional. Ich kenne genug Menschen, die nicht kochen, und es sind trotzdem liebe Leute. Ich würde mir auch nicht nach der Anleitung im Buch das Putzmittel selber machen. Da bin ich zu faul und kaufe lieber meine bewährten Reiniger. Unterm Strich: Das Buch ist gut lesbar, auch vom Format her ein Buch, das man einfach in die Handtasche steckt und in der Straßenbahn liest. Oder das auch gut am Abend im Bett lesbar ist, weil es keine schwere Kost ist, sondern sich nett liest und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger daherkommt. Und ich bin ganz sicher, dass jede/r etwas aus dem Buch für den eigenen Alltag mitnehmen kann.

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