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Rezension zu
Montana

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein großartiger Roman über das gesellschaftliche Leben in Montana.

Von: schwamm
04.03.2018

Worum geht es? Montana. Einer von vielen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten. Abgeschiedene Täler und undurchdringliche Bergwälder prägen die Landschaften. Und in genau dieser Gegend ist der Sozialarbeiter Pete Snow unterwegs, um den Kindern zu helfen, die von ihren Familien vernachlässigt werden. Denn die ganze Gesellschaft der 80er Jahre in Montana ist geprägt von Kindesmissbrauch, Drogen und Alkohol. Für Pete der Alltag. Bis er eines Tages in der Stadt auf Benjamin Pearl trifft, der mit seinem Vater Jeremiah und seiner Familie in den Wäldern lebt. Jeremiah hat der Gesellschaft und dem Staat den Rücken gekehrt und lebt als Anarchist und Weltverschwörer abgeschieden von der Außenwelt und wappnet sich gegen die Endzeit. Doch über Benjamin erhält Pete Zugang und lernt die Welt der Familie Pearls kennen und spüren. Denn je mehr er sich in die sozialen Fälle der Leute Montanas hineinsteigert, desto weniger merkt er, dass er selbst in den Strudel gezogen wird. Als dann noch seine Tochter spurlos verschwindet, findet Pete kaum mehr Zugang zu seinem eigenen Leben ...       Fazit Montana erschien als deutsche Erstausgabe bereits im Jahr 2016 und konnte auch unter den deutschen Kritikern vollends überzeugen. Nun erschien das Buch erstmals auch in einer Taschenbuchausgabe. Doch auch wenn die deutsche, genormte Gesellschaft in Deutschland sich das Leben in Montana in den Achtzigerjahren sicherlich überhaupt nicht vorstellen kann, so schafft es Joshua Smith Henderson mit Montana, einem genau dieses gesellschaftliche Leben und Denken der Leute näher zu bringen.   Die Gesellschaft ist vom Staat im Stich gelassen, vernachlässigt und Suchtabhängigkeit findet sich bis in die höchsten Kreise der Stadt. All dies prägt den Leser von der ersten Sekunde an und dadurch findet man sich auch gleich sofort in dieser Welt wieder: der Welt von Pete Snow. Und Henderson lässt uns in diese Welt hineintauchen. Denn dank Pete lernen wir Debbie und Cecil kennen, Tochter und Sohn, die kurz davor stehen sich gegenseitig totzuprügeln, zeigt uns die Geschichte von Jeremiah und seinem Sohn Benjamin, die sich abgewandt haben und auf die Endzeit warten und wir lernen auch Pete Snow selbst kennen, der anderen hilft, dessen eigene Ehe aber in die Brüche ging, während seine Tochter ihm erst entzogen wurde und dann plötzlich aus der Obhut der Mutter verschwindet.   Joshua Smith Henderson schaffte es den Leser von der ersten Sekunde an zu fesseln, in einer schier unmöglich erscheinenden Welt, dessen Charaktere authentischer nicht seinen können. Montana ist ein Buch, dass mit der Gesellschaft in den USA aufrütteln möchte, wenngleich das Buch in der Zeit der Achtzigerjahre spielt. Und auch wenn die Geschichte anfangs scheinbar keinerlei überraschenden Wendungen enthält, so wird der Leser zum Ende hin doch überrascht. Da am Ende das Buch dann doch keinen Abschluss erhält - so viel sei, ohne Spoilergefahr zu erwähnen - macht die Geschichte Montanas rund um den Sozialarbeiter Pete Snow authentischer.

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