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Rezension zu
Die Oleanderfrauen

Wieder eine schöne Familiengeschichte

Von: friederickes bücherblog
15.03.2018

Das Cover Das Cover ist in zarten harmonierenden Farben gehalten. Eine junge Frau blickt durch einen wunderschönen Park auf eine Villa und im Vordergrund leuchten die Zweige eines Oleanderstrauches. Das alles zusammen bildet den Inhalt des Bu-ches perfekt ab. Außerdem ist das Cover optisch an die zuvor erschienen Bücher von Teresa Simon angelehnt und schafft einen hohen Wiedererkennungswert. Der Klappentext, sowie die gesamte Aufmachung fördert die Neugierde und die Vorfreude. Die Geschichte (Achtung Spoiler!) Als Johanna Martens 2016 das Haus ihrer Mutter räumt, findet sie einen alten Pappkoffer, darin lagen Babysachen, ein Medaillon und ein Tagebuch. Dieses Ta-gebuch gehörte einer Sophie Terhoven, der Tochter eines reichen Kaffeebarons in Hamburg. Die Dreiundsiebzigjährige beginnt zu lesen und ist fasziniert von der jun-gen Frau und deren Kampf um ihre Liebe und ihr Glück. Etwas später trifft sie zufäl-lig auf die Cafébesitzerin Jule Weisbach und kann mit deren Hilfe nach und nach die Familiengeheimnisse auflösen. Meine Meinung Dieses Buch hat mich bereits im Prolog in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Die Geschichte wird wie von der Autorin gewohnt auf zwei Zeitebenen erzählt. Einmal die Vergangenheit, die 1936 beginnt. Die Familie Terhoven verdient ihr Geld mit Kaffee und führt ein Leben in der feinen Gesellschaft. Wir lernen die Tochter, die junge Sophie kennen, die behütet aufwächst. Sie verliebt sich in Hannes den Sohn der Köchin, was nicht ohne Folgen bleibt. Wunderbar wird hier die Zeitge-schichte, vor allen Dingen, die schwierigen Zeiten des Nationalsozialismus, die Stimmungen gegen die jüdische Bevölkerung und andere Problematiken dieser Zeit in die Familiengeschichte eingewoben. Wir erfahren viel über den beginnenden Krieg und die folgenden schweren Kriegsjahre, sowie über den Feuersturm in Hamburg 1943. Und auch die Nachkriegszeit fordert von der Familie alle Anstren-gungen. Der zweite Erzählstrang, spielt in der Gegenwart und beginnt mit Jule. Sie betreibt in Hamburg ihr kleines Café „Strandperle“, was nicht immer einfach ist. Um zusätzli-che Einnahmen zu generieren, bietet sie einen Service an, der Menschen hilft An-gehörige zu suchen, oder ihre Biografie aufzuschreiben. Dann lernt sie Johanna kennen und hilft ihr die Tagebücher von Sophie zu lesen und die Familienge-schichte ganz langsam ans Tageslicht zu holen. Die beiden Frauen freunden sich an. Die Autorin lässt auch dieses Mal wieder die beiden Erzählstränge auf feine subtile Art mit viel Können und guter zeitgeschichtlicher Recherche langsam zusammen-wachsen. Dabei sorgen die stetigen Wendungen durchgehend für Spannung. Alle Protagonisten, egal ob Haupt- oder Nebenfigur, sind fantastisch erarbeitet und ihre Charaktere leben die Familiengeschichte authentisch. Sie gestatten mir ganz nah bei den Geschehnissen dabei zu sein, was eben ein wirklich gutes Buch ausmacht. Über den Schreibstil der Autorin müssen wir nicht mehr explizit reden, sie schafft es, wie immer in ihren Büchern, ihre Geschichten so authentisch zu erzählen, dass man als Leser angefüllt ist von Emotionen, Mitgefühl und Begeisterung. Einen Kritikpunkt habe ich aber. Die Schriftart, die für das Tagebuch ausgewählt wurde, war mit Verlaub ein Griff, der daneben ging. Das Lesen war anstrengend, die Konzent-ration gestört. Ich bin mir sicher, dass der Verlag das auch festgestellt hat. Es ist da-her wünschenswert, dass sich das in der Folge ändert. Ich konnte insgesamt das Buch bis zur letzten Seite einfach nicht mehr aus der Hand legen. Und als Sahnehäubchen obendrauf lernte ich viel über Kaffee, über das Rösten und über feinen Kaffeeduft. Und ach ja, die tollen Kuchenrezepte aus Jules Café werde ich sicher ausprobieren. Das Buch bekommt eine ausdrückliche Leseempfehlung. friedericke von "friederickes bücherblog"

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