Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Verrat

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Verrat an der Liebe

Von: Märchenbuch
15.03.2018

Jessica Schulte am Hülse lässt uns in ihrem Buch „Verrat“ an sieben Kurzgeschichten teilhaben, die alle von den dunklen Abgründen der Liebe erzählen. In jeder Geschichte wird eine Liebesbeziehung tiefgreifend erschüttert und schlussendlich zerstört. Am Ende jeder Erzählung bleiben die Betroffenen meist traumatisiert zurück und stehen vor den Scherben dessen, was einmal Vertrauen und Liebe war. Der Verrat kommt oftmals überraschend und brutal daher, mal finden die Beteiligten einen Weg aus dem Drama, mal zerbrechen sie an der Heftigkeit des Erlebten und kommen kaum über ihre Enttäuschung hinweg. Die Geschichten gehen unter die Haut, sind packend, traurig und ließen mich bestürzt zurück. Wir sehen einmal mehr, zu welch gemeinen Taten ein Mensch fähig sein kann und wie grausam und ungerecht einem die Liebe mitspielen kann. Man fragt sich während der Lektüre unweigerlich, was Liebende alles auf sich nehmen, warum sie kämpfen, was sie alles akzeptieren. Wie sehr kann man sich in einem Menschen täuschen? Warum schaffen die betroffenen Partner nicht schon viel eher den Ausstieg aus der unglücklichen Beziehung? Die Kurzgeschichten sind komplett unterschiedlich und wir erleben somit „Verrat“ in all seinen Facetten. Es wird gelogen, betrogen, manipuliert, wir lesen über Doppelleben und die damit verbundenen Konsequenzen. Manche Erzählungen mochte ich mehr als andere, doch allesamt sind spannend wie ein Krimi und vor allem schonungslos. Die Titel der Kurzgeschichten bieten dabei schon einen kleinen Hinweis auf den Inhalt: „Vorbildliches Doppelleben“, „Kuckucksvater“, „Die Andere“ oder „Bei Trennung Mord“. Einige Leser finden sich vielleicht in einer der Geschichten wieder, erinnern sich an eigene Erlebnisse und können mit den Betroffenen umso besser mitfühlen. Für mein Empfinden, gehen die meisten Erzählungen allerdings über den üblichen Liebeskummer und die kleinen, persönlichen Liebesdramen hinaus. Auch der Schreibstil der Autorin konnte mich begeistern. Jessica Schulte am Hülse schreibt schlicht, wertfrei und eher emotionslos, doch der Leser bildet sich unweigerlich seine eigene Meinung. In manche der Geschichten, wäre ich gerne intensiver eingetaucht und einige hätten sicherlich Potential für einen eigenständigen Roman gehabt. Das Buch ist definitiv eine große Leseempfehlung für all jene, die sich mit der Schattenseite der Liebe und den menschlichen Abgründen beschäftigen wollten. Am Ende der Lektüre ist man sich außerdem ganz sicher, dass man selbst niemals vergleichbaren Verrat erleben wird. Hoffentlich!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.