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Rezension zu
Das Licht der Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das Licht der Insel - meine Buchentdeckung im Monat März

Von: Sybi
28.03.2018

Das Rezensionsexemplar lag nun schon etwas länger bei mir herum, ich hatte zugegebenermaßen keine allzu große Lust (mehr) auf die Geschichte. Mittlerweile frage ich mich aber, warum ich den Roman nicht schon viel früher gelesen habe. Aber erst einmal zu den Fakten: „Das Licht der Insel“ ist am 16. Oktober 2017 im Penguin Verlag erschienen und umfasst 416 Seiten, die auf insgesamt drei Teile innerhalb des Buches aufgeteilt sind. Die Handlung Der Roman handelt von einer Familie auf Porphyry Island: Die Protagonistin Elizabeth verbrachte ihre Kindheit und Jugend zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Emily, ihren beiden Brüdern, Charles und Peter, sowie ihren Eltern auf der abgeschiedenen Insel. Ihr Vater, Andrew Livingstone, war zu gegebener Zeit Leuchtturmwärter und brachte insbesondere Elizabeth viel von seiner Arbeit bei, während sich die ruhige Emily gerne in der Natur aufhielt und sich mit Tieren beschäftigte. Die Schwestern sind unzertrennlich und ihr Bruder Charles fühlt sich dafür verantwortlich, die beiden zu beschützen. 70 Jahre lang hat Elizabeth nicht mehr mit Charles gesprochen, als eines Tages sein Schiff am Ufer entdeckt wird: Von ihrem Bruder fehlt jede Spur, lediglich die Logbücher ihres Vaters befinden sich an Bord. Elizabeth, die mittlerweile ein hohes Alter erreicht hat und erblindet ist, hat viele Fragen hinsichtlich ihrer Vergangenheit, auf die sie in den Logbüchern Antworten zu finden glaubt. Da sie die Einträge selbst nicht lesen kann, ist sie auf Hilfe von außen angewiesen. An dieser Stelle kommt Morgan ins Spiel: eine junge, rebellische Frau, die vor Kurzem beim Graffitisprayen am Zaun des Altenheims erwischt wurde, in dem Elizabeth untergebracht ist. Die Teenagerin muss den Zaun zur Strafe neu streichen und lernt im Zuge dessen Elizabeth kennen. Die beiden Frauen begeben sich wenig später auf gemeinsame Spurensuche in die Vergangenheit der alten Frau und entdecken zahlreiche Ungereimtheiten, die es nach und nach aufzuklären gilt. Meine Meinung Ich hatte an das Buch keine allzu hohen Erwartungen: Ich glaubte, einen Roman zu entdecken, den man gut zwischendurch lesen kann, ohne großartig mitdenken zu müssen. Bekommen habe ich allerdings etwas völlig anderes. Bereits im ersten Kapitel wird der Leser direkt ins Geschehen geworfen. Ich hatte zunächst ein wenig Probleme damit, mich in die Geschichte einzufinden, was mitunter auch am Schreibstil lag. Er ist nicht kompliziert, aber anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Das kann allerdings auch daran liegen, dass ich vor diesem Roman einen Teil der Romance Elements Reihe gelesen hatte, der sich durch einen wirklich sehr einfachen, direkten Schreibstil auszeichnet. Jean E. Pendziwol schreibt hingegen sehr malerisch und beizeiten ausufernd. Nach diesen anfänglichen „Schwierigkeiten“ war ich allerdings absolut begeistert von ihrer Schreibweise. Die Autorin versteht es einfach, die Atmosphäre einzufangen und die Protagonisten zum Leben zu erwecken. Gerade das ist einer der Punkte, der mir in dem Roman besonders gut gefallen hat: Ich konnte die Einsamkeit auf der Insel und die Emotionen der Figuren nahezu spüren, weswegen es mir gelungen ist, vollständig in die Geschichte abzutauchen. Der Roman ist am Anfang und Ende in der dritten Person geschrieben (auch stilistisch ein sehr gelungener Rahmen), im restlichen Teil wird die Ich-Perspektive eingehalten. Hier variiert die Autorin zwischen der Sichtweise Morgans und Elizabeths, was das Lesen sehr abwechslungsreich macht und es ermöglicht, sich in die Hauptcharaktere hineinzuversetzen. Toll daran ist außerdem, dass sowohl Morgan als auch Elizabeth die Geschichte gemeinsam zu einem großen Ganzen zusammenfügen – ohne Beteiligung einer der beiden Protagonistinnen könnte man das Rätsel nicht lösen. Stichwort „Rätsel“: Rätsel gibt der Roman wirklich zu Genüge auf. An sehr vielen Stellen dachte ich mir: „Das kann doch jetzt nicht sein!“. In dem Buch befinden sich unzählige überraschende Wendungen, mit denen ich niemals gerechnet hätte, sodass es bis zur letzten Seite spannend blieb. Vor allem gegen Ender der Geschichte hatte ich einen Knoten im Gehirn: Ich musste erst einmal die komplette Story Revue passieren lassen und nachdenken, ehe ich die Zusammenhänge bis ins Detail verstanden habe. Von wegen also „ein Roman für zwischendurch, bei dem man nicht nachdenken muss“. Der Autorin ist es einfach gelungen, das Leben der Charaktere auf wundervolle Weise zu verstricken. Am Ende des Buches wird der Rahmen nicht nur stilistisch geschlossen, sondern auch in puncto der beteiligten Personen – ein wirklich gelungener, abschließender Kniff. Fazit Für mich ist „Das Licht der Insel“ von Jean E.Pendziwol die Entdeckung des Monats März. Im Buchladen habe ich es zwar gesehen, allerdings nicht präsent platziert, sodass viele Menschen diesen tollen Roman nicht auf dem Schirm haben dürften. An einer Stelle im Buch steht in einem Zitat, dass Fans von Jojo Moyes „Das Licht der Insel“ lieben dürften. Ob ich Pendziwol mit ihr vergleichen würde, weiß ich nicht, allerdings spielen die beiden Autorinnen meiner Meinung nach definitiv in einer Liga. Umso überraschender für mich ist, dass es Pendziwols erster Roman ist, zuvor hat sie ausschließlich Kinderbücher geschrieben. Ich hoffe sehr, sie schreibt noch mehr Bücher für Erwachsene. Für mich ist nämlich klar: Ich werde sie lesen. An alle, die das Buch schon haben oder es sich noch zulegen möchten: Freut euch auf eine mystische Entdeckungstour in die Vergangenheit, die ich mir – so am Rande erwähnt – auch sehr gut verfilmt vorstellen könnte.

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