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Rezension zu
Blasse Helden

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Blasse Helden

Von: Kleine Bücherinsel
01.04.2018

"Blasse Helden" von Arthur Isarin entführt uns ins postsowjetische Russland und bringt uns durch Anton das Russland in Zeiten des Wandels näher. "Der romantische Deutsche Anton zieht zu Beginn der 1990er Jahre nach Moskau. Hier hofft er jene Leichtigkeit und Freiheit zu finden, die er im Westen vermisst. Engagiert wird der 32-Jährige Deutsche von einem Rohstoffhändler, der für seine riskanten Geschäfte in der rapide zerfallenden Sowjetunion einen zuverlässigen Mr Fix-it sucht. Anton ist dafür der ideale Mann: Er hat keine politische Haltung, stellt keine moralischen Fragen und beherrscht die Kunst lässig-dionysischen Gleitens. Es verlangt ihn nach schönen Frauen, der hohen Kultur und, natürlich, Geld. Schnell erhält Anton Zugang zu den neuen Eliten des Landes. Er lässt sich treiben und führt als „blasser Held“ ein bizarres Leben unter kultivierten Banditen, Künstlern, Geheimdienstleuten, Betrügern, korrupten Unternehmern, Kokotten und mittellosen Schönheiten. Sein lustvoller Gleitflug endet jäh, als Putin ein Jahrzehnt später die Szene betritt. Anton muss sich entscheiden." (Inhalt Knaus Verlag) Dem Autor Arthur Isarin ist es gelungen, diese Zeit mit ihren Stimmungen perfekt einzufangen und wiederzugeben. Ich war von Anfang an gefesselt von dem Buch, welches mit seinen unterschiedlichen Schreibstilen spielt. Bis auf ein paar kleinere Ausschweifungen, die ich so nicht gebraucht hätte, ist es ein nahezu perfektes Buch. Es hat mir den nötigen Anreiz gegeben, vielleicht doch mal mehr über Russland zu lesen. Die Zeit, in der wir uns bewegen ist geprägt von Machtspielen und Korruption. Während die Oligarchen darauf bedacht sind, noch mehr Geld in ihre Taschen zu scheffeln, wissen manch andere nicht, wie sie überleben sollen, weil sie für ihre Arbeit nicht entlohnt werden. Und mittendrin befindet sich Anton. Anton ist am Anfang ein recht naiver Charakter. Seine Leichtigkeit, seine Gedankenlosigkeit, dieses "Was kostet die Welt, ich habe das nötige Kleingeld" hat mir den ein oder anderen Moment des ungläubigen Kopfschüttelns eingebracht. Doch es ist ein Charakter der sich im Laufe des Buches weiterentwickelt und das finde ich immer gut. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ein Charakter immer auf der gleichen Stelle tritt. Der Schreibstil des Autors ist mal schön ausgeschmückt und dann wieder kalt und irgendwie nüchtern. Aber es passte jedes Mal zu der jeweiligen Szene und war immer fesselnd und einnehmend. "Blasse Helden" von Arthur Isarin gehört mit zu den Highlights, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich bin froh, mir dieses Buch für eine Leserunde auf LovelyBooks gekauft zu haben. Wer etwas über das postsowjetische Russland erfahren möchte und, dank des sehr guten Schreibstils, mit Anton in diese Zeit eintauchen möchte, der sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen.

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