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Rezension zu
Coma

Hit me baby one more time

Von: Tharos
03.04.2018

Mein Interesse für John Nivens Coma wurde durch der Klappentext geweckt, denn das ganze klang schon etwas grotesk. Nach dem Lesen muss ich sagen: Bereut habe ich den Kauf ganz sicher nicht. Allerdings darf man nicht mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen. Es ist oft unter Krimi/Thriller einsortiert – ein solcher ist es aber absolut nicht. Es handelt sich mehr um eine Erzählung rund um Golf, Amateure, Mafia und Frauen. Das es bei Heyne unter der “Hardcore Reihe” erschienen ist, verdankt das Buch sicher nicht übertriebener Gewalt, sondern eher der Teils derben Wortwahl. Vor allem nachdem Gary vom Golfball getroffen wurde, und unter Tourette-Anfällen leidet, kommt wohl fast keine Seite ohne Ficken, Arsch, Titten, Möpse usw aus. Sonst ist das Buch aber zahm, und passt nicht wirklich zu anderen Vertretern der Hardcore Reihe. Die Geschichte ist schon arg grotesk: Gary, ein Freizeitgolfer der wohl öfter im Rough als auf dem Green steht, wird von einem Golfball getroffen und mutiert daraufhin zum kleinen Golf-Gott – mit Hang zum Fluchen und Masturbieren. Parallel dazu, driftet sein nichtsnutziger Bruder Lee tief in Mafia-Gefilde ab und bringt sich und seine Familie in Gefahr, da er einen wichtigen Job vermasselt. Alles nicht wirklich glaubhaft und realistisch, aber interessant und vor allem witzig (meist auf der Ebene des schwarzen Humors). Wirkliche Spannung erwartet einen im Buch allerdings nicht. im Prinzip läuft alles so wie man es erwartet hätte, große Überraschungen bleiben komplett aus. Positiv anzumerken ist, dass Niven es schafft, die Fülle von Golf-Informationen und Fachbegriffen so in den Roman einzubauen, dass auch Laien, die absolut keine Ahnung von Golf haben (wie ich), nicht überfordert sind und das Buch nicht mit dem Gedanken “Was interessiert mich dieser Golf-Kram” zur Seite legen. Nach der Lektüre kann man sich sogar etwas in einen Golfer hineinversetzen und versteht, mit welchem Herzblut auch unfähige Amateure diesem Sport nachgehen können. Coma hat mich währende der Lektüre wirklich gut unterhalten, und sei auch nicht Golf-Spielern ans Herz gelegt – solange sie sich nicht an einigen derben Ausdrücken stören.

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