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Rezension zu
If We Were Villains. Wenn aus Freunden Feinde werden

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine großartige Inszenierung

Von: Märchenbuch
05.04.2018

Der Schauspielstudent Oliver Marks besucht das renommierte Dellecher Conservatory im US-Bundesstaat Illinois und ist Teil einer eingeschworenen Clique aus sieben Schülern, die allesamt besessen sind von der Schauspielerei und von William Shakespeare. Wie in einem Theaterensemble, gibt es unter ihnen einen bösen Schurken, einen mutigen Helden, den guten Freund, eine schöne Verführerin, einen Mitläufer und es gibt Oliver; den Erzähler dieser Geschichte und die klassische Besetzung aller Nebenrollen. Trotz der Konkurrenz untereinander, dem rücksichtslosen Ehrgeiz und der stetigen Sucht nach Anerkennung, ist Oliver glücklich in dem elitären Internat, einer kleinen exzentrischen Welt für sich. Die 7-köpfige Truppe absolviert ihr viertes und letztes Jahr an der Universität und inszeniert auch diesen Sommer wieder ein beliebtes Stück von William Shakespeare. Doch als die Rollen diesmal überraschenderweise getauscht werden, nimmt das Drama seinen Lauf, bis einer der Freunde tot im Collegesee treibt. Zu Beginn der Geschichte befinden wir uns in der Gegenwart, als der ehemalige Student Oliver Marks nach zehnjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen wird. Der Polizeiinspektor Colborne, der damals die Ermittlungen rund um den geheimnisvollen Todesfall am Dellecher College leitete, glaubt bis zum heutigen Zeitpunkt nicht an Olivers Schuld. Obwohl er bereits pensioniert ist, ließ ihn die tragische Geschichte nie los und er möchte nach all den Jahren die Wahrheit erfahren. Oliver ist endlich bereit zu erzählen was damals wirklich passiert ist und so reisen wir mit ihm in die Vergangenheit und in das schicksalhafte Abschlussjahr der sieben Schauspielschüler. Ein Jahr voller Abgründe, Eifersucht und Faszination für William Shakespeare. Die Leidenschaft der Freunde geht sogar so weit, dass sie in ihre tagtäglichen Unterhaltungen Shakespeare Zitate einfließen lassen und der Leser kaum noch unterscheiden kann, ob sie eine Rolle spielen oder nicht. Realität und Schauspiel verschwimmen, doch dieser Umstand wirkte auf mich oftmals zu hochtrabend, blasiert und ein wenig anstrengend. Die Studenten leben in ihrer eigenen exklusiven Welt, konkurrieren untereinander und es kommt immer häufiger zu Meinungsverschiedenheiten. Es wird geprobt, gefeiert und getrunken, bis sich schließlich ein düsterer Schatten über die Gruppe legt. Der Aufbau des Buches und die Dialoge erinnern ebenfalls an ein Theaterstück, denn die Kapitel sind in Akte und Szenen unterteilt. Man muss kein Shakespeare Kenner oder Liebhaber sein, um diesen Roman zu verstehen und zu mögen, doch man muss sich auf eine poetische Sprache einlassen können. Richard, James, Alexander, Filippa, Wren, Meredith und Oliver überzeugen den Leser mit einer fantastischen Inszenierung. Wir tauchen in eine atmosphärische und stimmungsvolle Theaterwelt ein und bekommen hier ein klassisches Drama präsentiert. Es geht um Liebe, Neid, Rache und natürlich um die entscheidende Frage der Schuld.

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