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Rezension zu
Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen

profane "Liebesgeschichte" - überhaupt nicht meins

Von: Sarahs Leseliebe
15.04.2018

Es wurde schon langer ein großer Wirbel um die „Fifty Shades of Grey“ – Bücher von E. L. James gemacht. Besonders jetzt, da der letzte Teil am 08. Februar 2018 in die Kinos gekommen ist. Ich wollte mit diesem Hype nicht mitgehen und habe deshalb bis jetzt gewartet, bis ich mich an erste Buch „Shades of Grey – Geheimes Verlangen“ gewagt habe. Da ich viel Auto fahre, ist es dieses Mal das Hörbuch geworden, das bereits im Juni 2012 erschienen ist. Alle kennen wahrscheinlich den Inhalt schon, dennoch möchte ich ihn an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen. Die junge Literaturstudentin Anastasia Steele lernt den überaus attraktiven Jungunternehmer Christian Grey kennen, als sie ihn für die Uni-Zeitung interviewen soll. Entweder war das Schicksal oder doch nur Zufall, denn Ana ist nur für ihre Freundin eingesprungen, die an diesem Tag nicht konnte. Diese Begegnung und Christian Grey verwirrt Ana zutiefst und doch kommt sie irgendwie nicht von ihm los und muss ständig an ihn denken. Christian führt Ana in eine ihr unbekannte Welt der Liebe, die sie abschreckt und doch auf irgendeine Art anzieht. Das Buch wird mit sehr flüssig mit der angenehmen Stimme von Merete Brettschneider gelesen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive von Ana geschildert und ich finde, dass die Stimme von Merete Brettschneider gut zu Ana passt. Auch alle anderen Charaktere werden durch das Verstellen der Stimme lebendig und sind gut voneinander zu unterscheiden gewesen. Der Schreibstil von E.L. James ist dabei ganz angenehm, an manchen Stellen jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, da viel gehobene Sprache verwendet wird. Das hat sich sehr gezwungen angehört und ich denke, wenn ich das Buch gelesen hätte, hätte es meinen Lesefluss gestört. Noch etwas, dass ich erwähnen möchte, ist, dass die beiden im Buch ständigen E-Mail-Verkehr haben - dabei wird auch immer die Signatur mit vorgelesen. Das war am Anfang noch ganz nett, hat im Verlauf der Handlung aber immer mehr gestört. Die Signatur hätte ich beim normalen lesen wahrscheinlich einfach immer übersprungen. Ich bin sehr gut in das Hörbuch rein und wurde gleich mit der Handlung mitgezogen. Christina Grey war geheimnisvoll und gutaussehend und ich wollte natürlich wissen, wie die Situation sich zwischen der unerfahrenen Ana und dem dominanten Christian entwickelt. Doch dieses Hochgefühl hat leider schnell bei mir nachgelassen und die Situation und auch die beiden Protagonisten begangen mir auf die Nerven zu gehen. Ich war wirklich froh als das Hörbuch zu Ende war. Zu den Protagonisten Christian und Ana konnte ich keinerlei Beziehung aufbauen. Deren Handlungen und besonders Anas Gedankengänge sind für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Ich habe sie als naiv und sprunghaft empfunden. Wenn sie etwas haben möchte, sagt sie zu allem Ja und Amen, egal ob sie mit der Situation vorher Probleme hatte, Bedenken geäußert hat oder ihr etwas unangenehm ist. Auf der anderen Seite wiederum versucht sie erfahren und reif zu wirken und ihre Bedürfnisse durchzudrücken. Die meiste Zeit hatte ich zudem das Gefühl, dass sie nur durch ihre Libido getrieben wird, die durch ihre „innere Göttin“ symbolisiert wird, und ihren gesunden Menschenverstand ausgeschaltet hat. Ich lese gerne von emanzipierten Frauen und das war bei Ana absolut nicht der Fall. Ana macht sich während der gesamten Handlung über ständig klein und denkt, dass der perfekte Christian Grey viel zu gut für sie ist. Andauerndwird erwähnt wie sexy, attraktiv, überirdisch schön und heiß Christian Grey ist. Doch perfekt ist Christian auf keinen Fall, denn er hat eine bizarre Sicht darauf, wie ein Liebesleben und Geschlechtsverkehr ablaufen sollten. Er hat zwar eine traumatische Kindheit und auch eine schwierige Zeit hinter sich, doch das erklärt mir absolut nicht seine grotesken Neigungen und sein Hang zu BDSM Szene. Zu Christian konnte ich noch weniger als gar keinen Bezug herstellen. Er wirkt sehr kalt und emotionslos, was weder sehr anziehend noch verführerisch ist. Eine romantische Beziehung hat sich zwischen den beiden Protagonisten meiner Meinung nach keinesfalls entwickelt - das ganze Konstrukt wirkt teilweise eher wie eine vertragliche Übereinkunft. Denn, wenn eine Frau sich ständig von einem Mann kontrollieren lässt und nichts selbst bestimmen darf, sowie sich freiwillig versohlen lässt, kann man an dieser Stelle auf keinen Fall von einer Liebesbeziehung sprechen.Somit ist die Liebesgeschichte, die es angeblich in diesen Buch geben soll komplett an mir vorbei gegangen. Von Liebe und Zuneigung habe ich hier nicht viel gemerkt. Fazit: „Shades of Grey – Geheimes Verlangen“ konnte mich überhaupt nicht überzeugen. Neben der Liebesgeschichte haben mir auch Authentizität und Glaubhaftigkeit der beiden Protagonisten gefehlt. Der Plot ist nicht gut ausgearbeitet und die Handlung hat sich fortwährend im Kreis gedreht. Auch, wenn das Ende dramatisch ist und ein absoluter Cliffhänger, werde ich die nächsten beiden Bände nicht lesen / hören und kann das Buch auch nicht weiter empfehlen. Von mir gibt es nur einen Schmetterling.

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