Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Ede und Unku - die wahre Geschichte

Die wahre Geschichte der Kinderbuchhelden Ede und Unku

Von: Petra Radtke
15.04.2018

Schon als Kind habe ich das Buch " Ede und Unku" begeistert gelesen. 1931 hat die Autorin Grete Weiskopf alias Alex Wedding die Geschichte der Freundschaft zwischen einem Berliner Arbeiterjungen Ede zu Unku, eine Sinteza. Diese Freundschaft wurde damals nicht als gerne gesehen, denn es gab viele Vorurteile zu den "Zigeunern" - wie die Sinti und Roma abfällig genannt wurden. Die Geschichte handelt auch vom Leben von Arbeiterfamilien während der Weltwirtschaftskrise in Berlin. Da die Autorin Kommunistin und Jüdin war, wurde dieses Kinderbuch ein Opfer der Bücherverbrennung 1933 der Nazis. Nun erzählt der Ur- Großcousin von Unku über die Hintergründe der Geschichte von Ede und Unku. Man erfährt, dass es beide Kinder wirklich gab. Grete Weiskopf war mit Unkus Familie eng befreundet . Unkus Familie und sie selber wurden von den Nazis in Vernichtungslager gesperrt und außer Unkus Vater überlebte niemand ... Unku war damals schon Mutter von zwei kleinen Mädchen... Das Buch ist in zwei Erzählsträngen geschrieben. Einmal erfahren wir viel aus dem Leben von Unku und ihrer Familie und in anderen Geschichten erzählt der Autor über sein Leben als Sinti in der DDR und nach der Wende. Das Buch beinhaltet auch Fotos aus dem Leben der Familie Lauenburger und des Autors. Es ist ein Stück deutsche Geschichte, das hier in bildhafter Sprache geschildert wird. Auf den Spuren von Unku recherchiert der Autor gemeinsam mit der Journalistin Juliane von Wedemeyer auch die Geschichte seiner Familie. Er besucht dabei Konzentrationslager, in denen Familienangehörige ermordet wurden. Sehr berührt hat mich seine Schilderung von seinem täglichen Kampf im Schulalltag gegen Anfeindungen einiger seiner Mitschüler- für die er nur ein dreckiger Zigeuner war... Auch heute noch ist in vielen Köpfen ein Hass auf Sinti und Roma vorhanden. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag gegen Rassismus und eine Mahnung alles zu tun, damit sich die Verbrechen der deutschen Faschisten nicht wiederholen können. Ich habe das Buch sehr gerne und mit großem Interesse gelesen und freue mich darüber, dass so die Erinnerung an Unku wachgehalten wird - dem Mädchen aus dem Kinderbuch, das im Leben Erna Lauenburger hieß und hilfsbereit, herzlich, mutig und manchmal verwegen war und die von den Faschisten in Ausschwitz ermordet wurde. Heute erinnert unter anderem im Berliner Stadtteil Friedrichshain ein Ede-und-Unku-Weg, der zwei Kindertagesstätten verbindet, an sie und ihre Familie. Ich wünsche diesem Buch viele interessierte Leser, denn das Anliegen alles gegen Rassismus zu tun, ist hochaktuell.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.