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Rezension zu
Die Gabe des Himmels

Die Pest in Varennes

Von: Eliza
18.04.2018

Daniel Wolf alias Christoph Lode hat wieder mal einen historischen Roman geschrieben, der mich für ein paar Stunden in eine mittelalterliche Stadt entführt und wo man das hier und jetzt komplett vergisst. Das Cover passt sehr gut zu den vorherigen drei Büchern und macht somit auch optisch etwas her. Sehr schön gestaltet ist der Klappumschlag, vorne findet sich die Karte der Stadt Varennes, hinten ist Europa zur damaligen Zeit mit seinen wichtigen Städten abgebildet. Zu Beginn bekommen wir Leser durch ein Personenverzeichnis einen guten Überblick über die handelnden Personen. Insgesamt gliedert sich der Roman in drei Bücher, wobei man ganz klar sagen muss, dass das dritte Buch das Kürzeste ist. Sehr gut gefallen hat mir, dass wir wieder die Familie Fleury begleiten dürfen und mit ihr einen Einblick in das Leben der Kaufleute, Handwerker und Bürger in einer mittelalterlichen Stadt bekommen. Es sind nicht so sehr die Mächtigen und Reichen, die im Mittelpunkt stehen, sondern die einfachen Menschen. Es geht somit weniger um historische Persönlichkeiten, sondern mehr um den einfachen Mann und die einfache Frau. Herausragend finde ich in diesem Buch die Zeichnung der Figuren und ihre Entwicklung. Gerade Adrianus und Cesar Fleury, die ungleichen Brüder, sind für mich absolute Protagonisten, die ich ins Herz geschlossen habe. Besonders herausheben möchte ich Cesar, der in diesem Roman eine sehr glaubwürdige Wandlung durchlebt und damit zu einem ungemeinen Sympathieträger des Romans wird. Ein großes Thema des Romans sind die Arbeiten des Medicus, des Wundarztes und der Kräuterkundigen. Der Leser erfährt sehr viel Informatives und Interessantes, auch was die Rangordnung in der Gesellschaft, die Ausbildung, das Herstellen von Arzneien angeht. Die Behandlung der Pest stellt allerdings alle Berufsgruppen vor ein Problem und bringt selbst den besten Arzt an seine Grenzen. Ein weiteres Thema des Romans sind die fanatischen Glaubensbruderschaften, in diesem Roman die Flagellanten. Die Gruppen verschafften sich aufgrund von Missständen Gehör und gewannen so immer mehr an Einfluss. Ein Thema welches sich leider öfters durch die Geschichte und damit auch durch Romane zieht ist der Hass auf die Juden. Sie wurden nicht nur wie allgemein bekannt für die Pest verantwortlich gemacht, sondern auch für Armut, Misswirtschaft und viele andere Dinge. Ein Volk was wahrlich genug Hass, Angst und Zorn ertragen muss. Tragen wir heute Verantwortung dafür, dass dies nie mehr geschieht! Der Schreibstil des Autors ist wie immer sehr angenehm und gut zu lesen. Die knapp 1000 Seiten vergehen wie im Fluge und sind ruck-zuck gelesen. Erstaunlich ist auch, dass der Autor es zum Ende seines Romans schafft, alle losen Fäden zusammen zu führen, ohne dass es zu sehr konstruiert wirkt. Der Leser hat zu keiner Zeit das Gefühl dem Autor nicht folgen zu können oder zu sehr im Unklaren gelassen zu werden. Ein durch und durch spannender Roman, der vor allen Dingen von der Empathie des Lesers mit den Protagonisten lebt und der herausragenden Zeichnung der Figuren. Ein wirklich sehr, sehr guter historischer Roman der mich wieder restlos begeistert hat. Ich kann diesen Roman nur empfehlen und wünsche mir, dass die Fleurys noch viele, viele Fans bekommen. Mein Dank geht auch an meine Mitleserinnen der Leserunde bei Büchereule.de und Daniel Wolf, der bereitwillig sich unseren Fragen gestellt hat. Auch bedanke ich mich herzlich bei der Verlagsgruppe Random House, dem Goldmann Verlag und dem Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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