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Rezension zu
Revival

Mitreißend, verstörend und am Ende auch Horror!

Von: Lesen ist
04.03.2015

Jamie Morton hat eine Box mit zweihundert Plastiksoldaten von seiner Schwester Claire an seinem 6. Geburtstag bekommen. Er spielt leidenschaftlich gerne damit, am liebsten allein, wie an einem Samstag im Oktober 1962. Von den 5 Geschwistern war Claire die Älteste, und auch das einzige Mädchen. Von ihr bekam Jamie immer die coolsten Geschenke. Conrad, Terence und Andrew waren seine Brüder. An diesem Samstag baut er mit der Erde einen Berg und beginnt seine Schlacht. Zwei Brüder spielen hinter dem Haus mit Freunden, seine Schwester spielt Musik in ihrem Zimmer mit Freundinnen, sein Vater arbeitete an einem alten Auto in der Garage mit Terry. Ein Schatten fällt über Jamie und seine Schlacht, von einem Mann, der sich vor die Sonne gestellt hat und plötzlich scheint alles um ihn herum still zu sein, nicht einmal die Vögel waren zu hören. Der Mann hockt sich hin und stellt sich als Charles Jacobs vor, der neue Pastor in Harlow. Jamie Morton erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive. Es ist von Anfang an klar, dass er die Geschichte rückblickend erzählt. Am Anfang lernen wir die Familie kennen, die äußerst sympathisch ist. Seine Eltern sind in der Kirche engagiert und erziehen ihre Kinder im Glauben der Methodisten, und dass es einen Gott gibt, sowie einen Himmel. Über mehr als 5 Jahrzehnte geht diese Erzählung, die er, nach allem was passiert ist, niederschreiben will. Es gibt Sprünge in der Zeit, teilweise auch recht große, weil es um bestimmte Ereignisse und um eine bestimmte Person geht. Charles Jacobs. Ich habe den kleinen 6-jährigen Jamie sofort ins Herz geschlossen, und obwohl er nicht immer ein Engel war im Leben, bekam er meine volle Sympathie. Er ist ein guter Mensch, der sich auch um andere Gedanken macht, so ist er erzogen worden. Er erleidet einige Schicksalsschläge, die auch den Stärksten aus der Bahn werfen würden. Stephen King hat es geschafft, dass mir Charles Jacobs beim ersten Auftritt bereits unsympathisch war und ich wusste einfach nicht warum. Er hat mir ein Gefühl vermittelt, dass mit ihm irgendwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Er ist wie eine dunkle Sturmwolke, der über einem schwebt. Auch Jacobs erleidet einen sehr tragischen Schicksalsschlag. Es passiert immer wieder etwas, aber nichts wo ich sagen könnte, es wäre wirklich außerordentlich, gruselig, oder übermäßig spannend. Trotzdem konnte und wollte ich mit dem Lesen nicht aufhören! Jamie hat mich so in diese Geschichte hineingezogen, dass ich komplett in seiner Welt versunken war. Das Buch wurde als Horrorgeschichte angepriesen aber der Horror hat erst auf den letzten 30 Seiten sein ausgesprochen hässliches Gesicht gezeigt. Das E-Book aus dem iTunes Store hat 500 Seiten auf dem iPad, also waren es doch 470 Seiten mit einer Spannung, die sich nur sehr langsam aufbaut. Und dennoch hat mich das Buch gefesselt. Protagonist und Antagonist haben Charakter und Tiefe. Das Buch ist wie immer wunderbar geschrieben und ich habe einige Stellen markiert mit »Lebensweisheiten« die einfach zutreffend sind. »Home is where they want you to stay longer.« »Curiosity is a terrible thing, but it’s human. So Human.« Während des Lesens weiß man, dass alles sich jederzeit zum Bösen wenden kann, und wartet darauf. Man weiß, dass etwas Schlimmes, Dunkles auf einem wartet. Jamie passieren mysteriöse, teilweise erschreckende Dinge, und nicht nur ihm. Es wird unheimlich aber immer noch nicht richtig horrormäßig. Dann, 50 Seiten vor dem Ende, glaubte ich zu wissen, was der Antagonist vorhat, aber ich hatte mich gewaltig geirrt! Das, was passiert ist viel schlimmer. Die letzten Seiten sind wirklich der Horror, der versprochen wurde. Trotz der langen Aufbauphase wird man vom Buch mitgerissen. Obsession ist in meinen Augen das große Thema in dieser Geschichte. Religion spielt aber auch eine bedeutende Rolle und die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Die letzten Kapitel haben bei mir wohl auch leicht verstörende Träume verursacht. Mich hat die Geschichte mitgerissen und das Ende kam mit dem versprochenen Horror und verstörende Bilder im Kopf. Für King Fans wie ich natürlich ein »Must read«, ich kann es jedenfalls empfehlen.

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