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Rezension zu
Summ, wenn du das Lied nicht kennst

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Südafrika in den 70ern

Von: Marianne Muller aus Walkertshofen
25.04.2018

Robin wächst in einem schönen Vorort von Johannesburg auf. Obwohl sie sich nach mehr Zuneigung von ihren Eltern sehnt, führt sie ein behütetes Leben; bis sie innerhalb von wenigen Stunden die drei Menschen verliert, die ihr am nächsten stehen. Ihre Eltern kommen von einer Feier nicht mehr zurück, und die schwarze Angestellte der Familie, die für Robin eine wichtige Bezugsperson ist, wird brutal verhört, sodass sie sich entschließt zu gehen. Robin hat nur noch eine Verwandte, die Schwester ihrer Mutter, die als Stewardess arbeitet. Diese Tante versucht ihren Beruf aufzugeben, um bei Robin zu bleiben, aber sie findet keine andere Arbeitsstelle und muss nach einigen Wochen wieder zur Arbeit gehen. Zur gleichen Zeit ist eine gebildete, schwarze Frau in Johannesburg, die verzweifelt nach Spuren ihrer 17jährigen Tochter sucht. Die Tochter wurde zuletzt bei Unruhen gesehen, und ist nun spurlos verschwunden. Damit ihre Mutter, Beauty, legal in der Stadt bleiben kann, passt sie nun auf Robin auf, wenn Robins Tante auf Reisen ist. Dabei geht sie weiterhin jeden Hinweis nach, in der Hoffnung ihre Tochter zu finden. Robin musste in ihrem kurzen Leben so viele Verluste hinnehmen. Zuerst hat sie Angst sich an Beauty zu binden, dann möchte sie sicherstellen, dass Beauty immer bei ihr bleibt; bis sie entdeckt, dass Liebe nicht erzwungen werden kann, sondern nur in Freiheit aufblüht. Kann die kleine Robin helfen, dass Beauty ihre Tochter findet? Die Autorin ist selbst Südafrikanerin, die von einer schwarzen Angestellten aufgezogen wurde. Beim Lesen spürt man ihre Liebe zu diesem vielschichtigen Land und den Menschen dort, unabhängig von der Rasse. Robin ist einerseits traumatisiert, weil ihre Eltern von Schwarzen umgebracht wurden, andererseits gewinnt sie Beauty und andere schwarze und farbige Menschen lieb. Sie ringt zuerst mit der Frage, warum schwarze Menschen Weiße töten, muss aber feststellen, dass es umgekehrt genauso geschieht. Nicht die Hautfarbe entscheidet darüber, ob jemand gut oder böse ist. Robin und Beauty, und auch die anderen Charaktere in diesem Buch, wachsen dem Leser schnell ans Herz. Teilweise ist die Erzählung herzergreifend, wenn z.B. Robin auf der Beerdigung am liebsten die Särge ihrer Eltern aufmachen möchte, falls ihre Eltern nicht wirklich tot sind; oder, wenn sie endlich erkennt, dass sie ihre Trauer zeigen kann und sie weinen darf. Das Ende des Buchs ist sehr spannend, denn Robin will einen schwerwiegenden Fehler wiedergutmachen, aber dazu muss sie sich in große Gefahr begeben. Liebevoll erzählt, gibt diese spannende Geschichte viel Stoff zum Nachdenken; über Rassismus, den Wert und die Würde von jedem Menschen, und über das Geschenk der Liebe. Sehr zu empfehlen!

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