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Rezension zu
"Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen"

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Alltag im Kriegsgebiet

Von: C. Bröker
25.04.2018

Vorsicht Spoiler! Tagebücher aus dem Krieg gibt es viele. Die meisten berichten über das Leid und Leben im 2. Weltkrieg. In "Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen." lässt und die Verfasserin aber an einem jüngeren Konflikt teilhaben. Den Krieg in Syrien. Die Besonderheit: Myriam ist noch ein Kind. Zum Anfang ihrer Aufzeichungen ist sie 7 Jahre alt. Der Herausgeber dieses Buches hat Myriam in einem befriedeten Gebiet bei einer Hilfsorganisation kennengelernt. In den langen Gesprächen offenbarte sie, dass sie über all die Jahre ihre Erlebnisse in dünnen Heftchen aufgeschrieben hat. Der Hauptteil des Buches sind die Jahre 2011 - 2017. Ich möchte garnicht so sehr auf die Inhalte eingehen, denn dafür ist das Buch ja da. Das Buch hatte ich relativ schnell ausgelesen. 175 Seiten dünn aber unmöglich an einem Stück zu lesen. Oft musste ich es beseite lesen um einmal durchzuatmen. Man kriegt zwar mittlerweile viele Eindrücke aus diesem Krieg durch die Medien mit, aber wie tatsächlich es aussieht wenn die einzige Hoffnung ist, den Alltag aufrecht zu erhalten, wissen wir nicht. Mutig besucht Myriam auch weiterhin die Schule. Selbst wenn diese bombaridert wird und der IS immer engere Kreise um die Stadt zieht. Man erhält Einblick in das schwierige Leben, die Verpflegung und die Selbstorganisation. All das durch die Augen eines Kindes, welches den Konflikt mit all seinen Parteien selbst nicht fassen kann. Das Wichtigste ist ihr dabei immer wenn es geht die Schule zu besuchen. Selbst wenn man dafür durch gefährliche Straßen und Kugelhagel rennen muss. Ein unfassbar mutiges Mädchen. Das Buch ist recht einfach zu lesen. Viele Brutalitäten bleiben angedeutet. Man muss aber auch nicht immer jedes Detail kennen. Die Sprache ist bidlich genug um sich das Chaos in Syrien vorstellen zu können. Ich würde gerne erfahren wie es mit Myriam weitergeht und hoffe, dass sie weiterhin lebt und schreibt. Ich würde mir auch wünschen, dass dieses Zeitdokument seinen Weg in die Schulen als Lektüre findet. Denn für Kinder ist es ebenso geeignet wie für uns Erwachsene. Es könnte dazu dienen in diesem fehlgeleitetem Diskurs über Geflüchtete einige Vorurteile abzubauen. Ein ganz klare Empfehlung!

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