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Rezension zu
Im Angesicht des Feindes

Sehr fesselnd aufgebaut und spannend bis zum Schluss

Von: Aleshanee von Weltenwanderer
29.04.2018

Lange ist es her, seit ich diese Reihe gelesen habe - zum Glück, denn ich hatte jetzt beim nochmaligen Lesen keine Ahnung, wie sich der Fall entwickeln wird oder wer hinter dem Verbrechen steckt! Witzig war, dass Inspector Lynley dieses Mal erst nach 280 Seiten seinen Auftritt hat! Die Entführung nimmt sehr außergewöhnliche Formen an und ruft erstmal Lynleys Freund St. James, dessen Frau Deborah und Helen auf den Plan. Dass diese drei ohne Lynleys Wissen ermitteln führt zu harten Konsequenzen und die persönlichen Beziehungen der Freunde werden mal wieder auf eine harte Probe gestellt. Politische Machtstrukturen, die Ränkeschmiede der Presse und viele Beziehungskonflikte werden hier durchwegs spannend in Szene gesetzt und ich war von der ersten Seite an gefesselt. Jetzt im Rückblick kann ich gar nicht mal sagen, dass so viel passiert ist oder es große Spannungsbögen gab, aber die Handlung hat mich durchweg mitgenommen, dass ich es zu keiner Zeit auf die Seite legen wollte! "Schuld" daran sind vor allem auch die Figuren. Elizabeth George greift hier immer ganz in die Tiefe der Charaktere und zeichnet Personen, die große Gefühle in einem hervorrufen. Egal auf welche Art, ob man mitleidet, mitlacht oder auch wütend wird auf so viel Sturheit oder Egoismus ... die ganze Palette ist vorhanden und zeigt authentische Menschen mit all ihren Stärken und Schwächen. Besonders hervorgehoben fand ich die beiden gegensätzlichen Eltern und ihre Erziehungsansichten: Eine Mutter, die wegen ihrer Karriere ihr Kind völlig sich selbst überlässt und ein Vater, der sein Kind aufgrund seiner schlechten Erfahrungen nach seinen Vorstellungen zurechtbiegen will: zwei völlig widersprüchliche Extreme, die sich auch in den politischen und persönlichen Ambitionen der beiden widerspiegeln. Manches könnte überzogen wirken, aber dennoch ist es authentisch, denn auf unserem Planeten tummeln sich ja allerhand illustrer Gestalten und es nimmt mich immer wieder mit, wie sehr sich Menschen in ihren Gefühlen und Überzeugungen verstricken können ohne zu erkennen, wohin sie das ganze führen wird. Aber auch die Rafinesse der Politik und die Perfidität der Presse findet viel Raum und hinterlässt ein sehr ungutes Gefühl wenn man überlegt, wie viel Macht in diesen Positionen steckt. Aber das ist ja eigentlich altbekannt - auch wenn es mich immer wieder aufs Neue enttäuscht. Der Fall an sich ist zwar untypisch, aber mit viel Ermittlerarbeit verbunden wie es sich für einen Krimi gehört. Bis zum Schluss wird man auf die Folter gespannt und nur langsam zeigen sich die Zusammenhänge - vor allem die Aufklärung hat mich dann überrascht und genau so soll es sein!

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