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Rezension zu
Die letzte Stunde

Die letzte Stunde (Minette Walters)

Von: Poldi
01.05.2018

Dorseteshire, eine kleine Stadt im Süden Englands, schottet sich vom Rest des Landes während der großen Pestepedemie vollkommen von dem Rest des Landes ab. Lady Anne setzt von nun an nicht auf das Geburtsrecht ihrer Untertanen, sondern auf den persönlichen Einsatz für die Gemeinschaft. Und trotz der knappen Vorräte werden die Begehrlichkeiten bei den Bewohnern in der Umgebung. Und auch im Inneren der Stadt verläuft nicht alles so friedlich wie gewünscht... Minnete Walters hat sich einen Namen als sehr erfolgreiche Krimiautorin gemacht – umso interessanter, dass sie in ihrem neuen Werk „Die letzte Stunde“ das Genre gewechselt hat und einen historischen Roman vorlegt. Angesiedelt zu Zeiten der Pest kommt tatsächlich jede Menge viel mittelalterliches Flair herüber, besonders die Schrecken der Pest, die ganze Landstriche entvölkert hat, sind sehr treffend und intensiv beschrieben. Die Figuren, insbesondere Lady Anne wirken für die Zeit aber schon deutlich fortschrittlich, haben eher neuzeitliche Ideale und Vorstellungen. Die gesellschaftlichen Strukturen in Dorseteshire sind aber äußerst interessant und sorgen für gelungene Gedankenspiele. Toll auch der Schwenk ab der Hälfte der Handlung, denn dann kehrt Walters doch noch in vertrautere Gefilde zurück, indem in die mittelalterliche Welt ein Kriminalfall eingebaut ist. Auch wenn sich die Handlung nicht auf die Enttarnung des Täters konzentriert, sind deutliche Elemente des Genres zu erkennen, was einen zusätzlichen Reiz ausmacht. Die Darstellung der Charaktere ist hier noch etwas einseitig, der Trennstrich zwischen Gut und Böse ist klar gezogen. Hier hätte ich mir mehr Variabilität gewünscht, der aber noch mit dem zweiten Teil kommen kann. Zweiter Teil? Ja, genau, dass hier ein Mehrteiler gestartet wurde, ist nicht so recht vom Verlag vermittelt worden. Und so kommt die Ankündigung mitten in der Handlung sehr überraschend, dass eine „Fortsetzung folgt“. Es hat richtig Spaß gemacht, in die von Walters erschaffene Welt einzutauchen, da sie sehr lebendig gestaltet wurde und die Stimmung gekonnt auf den Leser übergreift. Auch ihre Charaktere sind lebendig dargestellt, könnten aber mehr Facetten vertragen. Die Handlung nimmt verschiedene Wendungen und Schlenker, ist unterhaltsam und spannend aufbereitet, sodass auch dieser Ausflug ins andere Genre sehr lesenswert geraten ist.

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