Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Hummerschwestern

Beverly Jensen – Die Hummerschwestern

Von: Debütliteratur
05.03.2015

„Die Hummerschwestern“ ist ein Buch mit einer ganz besonderen und eigenwilligen Grundstimmung. Es scheint etwas in der Luft zu liegen, das aber nicht greifbar wird. Als Leser meint man, am Horizont ein Gewitter aufziehen zu sehen. Und tatsächlich: Mit feiner Regelmäßigkeit kommt ein stürmischer Wind auf, prasselt Regen hernieder, schlägt ein Blitz ein. Der Roman ist bestimmt von einer unterschwelligen Spannung, einer an die Oberfläche dringenden Dramatik. Doch dabei lässt sich Vieles nur erahnen, die Autorin beschränkt sich sehr oft auf Andeutungen und lässt Manches ungesagt. Und gerade das macht dieses Buch so besonders. Der Leser wird Zeuge einer siebzig Jahre langen Familiengeschichte. Er erlebt so manches Glück, aber auch Momente der Trauer und Enttäuschung. Es gilt, Schicksalsschläge zu verkraften und zu lernen, aufzustehen, nachdem man gefallen ist. Idella und Avis, die beiden Schwestern, die im Vordergrund des Buches stehen, führen kein leichtes Leben. Die Mutter verstorben, die kleine Schwester weggegeben, der Vater ein Trinker, der Bruder ein Einzelgänger. Jede Figur in diesem Roman ist eigen und besonders. Aber jeden schließt man sofort in sein Herz. Und erst hinterher merkt man, dass man lieber etwas vorsichtiger hätte sein sollen. Denn vor allem das junge Hausmädchen Maddie, das so liebenswert wirkt, birgt große Geheimnisse in sich und sorgt für so manchen Ärger. Die Handlung des Romans ist sehr abwechslungsreich, aber nicht außergewöhnlich. Beverly Jensen ist mit der Entwicklung der Ereignisse sehr bodenständig geblieben. Jedes Geschehen ist realistisch, nachvollziehbar und vor allem glaubhaft. Als Leser wird man in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurückversetzt und in den damaligen Lebensstil einbezogen. Man wird zusammen mit Avis und Idella erwachsen, verfolgt ihre Lebenswege, die sich trennen, aber auch wieder verbinden. Die Schwestern sind sehr unterschiedlich, aber doch irgendwie auch gleich. „Die Hummerschwestern“ ist ein Familienroman, wie er sprichwörtlich im Buche steht. Der Schreibstil der Autorin ist feinfühlig und überaus lebendig. Sie schafft es problemlos, den Leser direkt in ihre Geschichte einzubeziehen und ihn an sie zu fesseln. Beverly Jensen beschränkt sich dabei aber eindeutig auf das Beschreiben von Ereignissen und Handlungen, Darstellungen der Handlungsumgebung bleiben eher im Hintergrund. Was aber überhaupt nichts macht – ist das Buch dadurch doch viel lebendiger. „Die Hummerschwestern“ ist ein sehr bewegendes und berührendes Buch. Avis sorgt mit ihrem Auftreten zwar für so manche Schmunzler und es gibt sicherlich auch einige humorvolle oder leichtherzige Szenen. Aber doch bleibt durchweg dieser schon erwähnte Hauch von Dramatik, der für ungemeine Spannung sorgt. Mein Fazit * * * * * * Ein tolles Buch! Schade, dass es keine weiteren Romane von Beverly Jensen geben wird – jedes davon wäre mit Sicherheit lesenswert gewesen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.